Chunky Sneakers: Gekommen um zu bleiben?
Man liebt sie oder man hasst sie. Etwas dazwischen gibt es bei Chunky Sneakers nicht.
Vor ein paar Wochen fragte mich eine Leserin per DM was es denn mit diesen klotzigen Schuhen eigentlich auf sich hätte. Ob es da aus Mode-Sicht irgendetwas gibt, das sie einfach nicht versteht. Eine ziemlich gute Frage, wie ich finde und vor allem: wahnsinnig ehrlich. Denn wenn man sich die Chunky Sneakers (aka Dad Sneakers oder Ugly Sneakers) mal ganz genau ansieht, muss nun wirklich jeder eingestehen: Schön sind sie nicht gerade. Zu klobig, zu lang, irgendwie orthopädisch anmutend und schon gar nicht hunderte Euro wert, oder?
Zu klobig, zu lang, irgendwie orthopädisch anmutend und schon gar nicht hunderte Euro wert, oder?
Als Demna Gvasalia für Balenciaga vergangenes Jahr seinen Triple S Sneaker über den Laufsteg schickte, traf die SZ es mit diesem Zitat eigentlich ziemlich genau auf den Punkt: „Er sieht aus, als sei man mit einem potthässlichen Turnschuh in einen zweiten potthässlichen Turnschuh reingetreten, und dann noch mal in einen dritten.“ Um das also gleich mal vorwegzunehmen: Nein, der Schuh ist nicht schön. Und ich denke auch nicht, dass die, die ihn tragen das behaupten würden. Als schön empfinden wir doch meist Symmetrien, Ebenmäßigkeiten und Formen, die schmeicheln. Das tut der Chunky Sneaker definitiv nicht. Aber genau darum geht es doch. Provokation ist hier das Stichwort. Manche gehen sogar soweit ihn als Konsumkritik zu interpretieren – damit stimme ich allerdings nicht so ganz überein. Schon seit Jahren wird mit der Hässlichkeit gespielt. Über Birkenstocks, Oversize-Schnitte bis hin zu IKEA-Tüten für mehrere Tausend Euro. Man kann sich ganz wunderbar darüber echauffieren und genau das macht doch den Hype aus. Ob man ihn nun liebt oder hasst – das Gute daran ist, dass niemand gezwungen ist, so viel Geld für etwas „Hässliches“ auszugeben.
Man kann sich ganz wunderbar darüber echauffieren und genau das macht doch den Hype aus. Ob man ihn nun liebt oder hasst – das Gute daran ist, dass niemand gezwungen ist, so viel Geld für etwas „Hässliches“ auszugeben.
Balenciaga
Louis Vuitton
Chanel
Ich habe mir die Modelle erst nur aus der Ferne angesehen, bin dann bei Louis Vuitton schließlich doch mal reingeschlüpft und war sehr enttäuscht. So interessant und außergewöhnlich mir der Archlight Sneaker auf Instagram & Co. zunächst erschien – an meinem Fuß sah er aus, als sei ich in einen Milchkarton getreten. Er war mir einfach eine Nummer zu klobig. Allerdings möchte ich auch hier nicht ausschließen, dass ich beim Modell von Balenciaga nicht doch schwach werden würde, wenn ich ihn denn man in echt probieren könnte. An anderen finde ich ihn nämlich tatsächlich sehr lässig. Aber Balenciaga oder Louis Vuitton hin oder her – was mir wirklich gut gefällt, ist die klobige Sohle. Und die hat sich bereits durchgesetzt.
Aber Balenciaga oder Louis Vuitton hin oder her – was mir wirklich gut gefällt, ist die klobige Sohle. Und die hat sich bereits durchgesetzt.
Bei kaum einem Designer findet man derzeit noch zierliche Laufsohlen und auch die Highstreet-Labels sind schon längst mit günstigen Modellen auf den Markt gekommen. Ich glaube tatsächlich, dass die Chunky Sneakers gekommen sind um zu bleiben. Zumindest vorerst. Was Sneaker betrifft haben wir ja auch schon alle Trends durch. Von super schmalen Running-Exemplaren bis zu Platform-Sneakers – früher oder später musste ja etwas kommen, was die Gemüter wieder erregt. Man mag die Leute, die hunderte Euro für den Sneaker ausgeben, um die halbe Welt reisen um noch ein Paar zu ergattern oder monatelang auf Wartelisten stehen, für verrückt halten. Ob man den Sneaker nun als Statement der Konsumkritik betrachtet oder als Erkennungszeichen für Modeopfer – wir reden wieder darüber und es bewegt sich etwas. Manchmal muss ein Designer eben komplett übertreiben, einen Trend lostreten und andere interpretieren Formen, Schnitte oder Farben ein wenig tragbarer. Im Fall der Chunky Sneaker ist das definitiv passiert. Ich selbst habe inzwischen drei günstige Varianten zuhause und finde den Bruch zu Kleidern oder Röcken, aber besonders die ausgefallenen, wilden Farbkombis der Treter großartig. Deshalb habe ich Euch hier auch meine Lieblingsmodelle von Budget bis Luxus zusammengesucht. Aber ich sags Euch lieber gleich: Die Teile sind so wahnsinnig begehrt, dass sie binnen weniger Stunden meist schon ausverkauft sind. Also: Schnell sein lohnt sich!
Chunky Sneakers zum Nachshoppen
Zahira
Dieses Label kannte ich selbst nicht, als ich beim Stadtbummel diese Exemplare im Schaufenster eines Münchner Schuhladens entdeckte. Sie sind nicht zu klobig, mega gemütlich und seit ein paar Wochen meine treuen Begleiter. Derzeit liebäugle ich mit einem weiteren Modell, weil sie zwar ganz offensichtlich an die Balenciaga Modelle angelehnt, aber in meinen Augen nicht zu sehr kopiert sind: Sneakers von ZAHIRA, um 140 €
Ganni
Oh, Ganni! Ich habe eine riesige Schwäche für das dänische Label. Wieso? Diese Schuhe sind der beste Beweis. Chunky, aber nicht zu chunky und durch den Spitzenbesatz doch super speziell und mega modern. „Augusta“ Sneakers in Schwarz oder Weiß von GANNI, um 300 €
Fila
Den „Disruptor“ von Fila habe ich selbst schon in Weiß, aber dieses Modell in Flieder steht ganz oben auf meiner Wishlist. Je nach Shop ist er leider schon sehr vergriffen – Also schnell sein! Sneaker von FILA, um 130 €
Bronx
Beide Modelle von Bronx sind bereits auf dem Weg zu mir. Schrill und trotzdem schlicht – jetzt hoffe ich nur, dass sie auch am Fuß eine so gute Figur machen! Sneaker von BRONX (in verschiedenen Farbkombis erhältlich), um 130 €
Prada
Der Schuh der Zukunft? Klobige Sohle, Mesh-Material und Pastelltöne. Kann ich mir perfekt zu Sommerkleidern oder Röcken vorstellen. „Cloudbust“ Sneakers von Prada, um 570 €
Zara
Wenn der Trend auf die Highstreet trifft, heißt es schnell sein! Texturierter Sneaker von ZARA, um 50 €
Nike
Gut, man muss zugeben, dass nicht erst Balenciaga den Chunky Sneaker erfunden hat. Schließlich gibt es den Air Max von Nike schon eine ganze Weile länger. Aber angestachelt vom Trend, finden sich beim Sportlabel jetzt jede Menge Chunky Sneakers. Meine Favoriten: Die „Air Max 95“ um 180 € und der „Air Max Plus 97“ um 175 €
A.P.C.
Für alle Minimalisten und die, die sich vielleicht langsam an den Trend herantasten möchten: Wildleder-Mesh-Sneakers von A.P.C., um 235 €
Stella McCartney
Den Eclypse-Sneaker von STELLA MCCARTNEY gibt es in unzähligen Varianten und, Materialien und Farben. Leider ist er fast überall vergriffen, aber ich bin mir sicher, dass Ihr Euch bei Matchesfashion.com, mytheresa.com oder netaporter.com auf die Warteliste setzen lassen könnt! Um 500 €
Reebok
Der „Instapump“ von REEBOK ist ja beinahe schon ein Klassiker und wird alle paar Monate neu interpretiert. Mein Favorit ist das Logo-Modell in Kooperation mit Vetements, um 545 € Aber natürlich gibt es ihn auch in schlichteren Varianten (z.B. hier)
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Mit dem Disruptor von FILA liebäugle ich schon eine Weile! Aber in weiß ist er – wie du schon erwähntest – anscheinend dauerhaft überall vergriffen, zumindest in meiner Größe. 🙁 Ich habe allgemein eine kleine Schwäche für Trends, die die Mehrheit der Menschen hässlich findet. Birkenstocks gehören auch dazu.
Haha, Das kenn ich gut. Geht mir auch oft so. Dann sollte das hier ja genau nach deinem Geschmack sein 😉 Ich hab meine damals bei Asos gefunden. Die kommen ja immer wieder rein. Man muss nur geduldig sein 😉 xxx K.
Super Artikel ?
Ich lese unheimlich gerne was du schreibst !
Ich frage mich eh die ganze Zeit, ob und wie lange dieser Trend wohl bleibt, bevor ich viel Geld investiere.
Mal schauen wie ich mich entscheiden werde ?
Liebe Grüße
Ayfi
Oh vielen Dank Dir ?
Mir ging es genauso, aber ich glaube wirklich, dass wir davon noch ein bisschen was haben. Und da es jetzt auch echt schöne günstige Modelle gibt, muss man ja nicht gleich ein Vermögen ausgeben 🙂
Xxx K.
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