Balaclava: Lieben oder hassen?

In den 5 1/2 Jahren unserer Beziehung hat mein Freund sich nie, also wirklich NIE, ausdrücklich negativ über meine manchmal doch recht experimentellen Looks geäußert. Von chunky sneakers, über Radlerhose bis oversized Mom Jeans – bis auf einen verwirrten Blick gabs nie Kommentare. Als ich neulich aber vor unserem Sonntagsspaziergang meine Balaclava (auch bekannt als Sturm- oder Schlupfmütze) überzog und losgehfertig an der Wohnungstür auf ihn wartete, sagte er nur: „So gehe ich nicht mit dir vor die Tür!“ Meine Spontanreaktion: Ein Lachanfall. Schließlich habe ich ehrlicherweise nur darauf gewartet, dass mein Freund mir modetechnisch irgendwann mal die rote Karte zeigt.

Denn es ist doch so: Mode macht nicht immer per se „schöner“ und das ist für mich persönlich auch völlig ok. Mein Credo lautet immer: Einfach ausprobieren – bereuen kann ich später immer noch. Aber ja, ich gebe zu, dass der Grat da manchmal auch recht schmal ist und nur wenige Zentimeter zwischen „mega gut“ und „komplett albern“ liegen können. Und genau auf diesem schmalen Stück liegt das Trendpiece des Winters, die bereits erwähnte Balaclava. Die Kopfbedeckung deren Markenzeichen der Helmcharakter ist und die mal das Gesicht, mal nur die Augenpartie ausspart, ist nämlich nach ersten Trendauftritten im letzten Winter, jetzt tatsächlich im Mode-Mainstream angekommen und ist inzwischen fast überall erhältlich.

Ihr Stärken: Statt nur der Kopf wird auch gleich noch der Hals mit gewärmt, ungewaschene oder ungestylte Haare verschwinden auf Wunsch komplett und in Coronazeiten spart man sich hier und da vielleicht sogar die Gesichtsmaske. Ihre Schwächen: Die Komplettvermummung kann im ersten Moment ein wenig creepy wirken. Irgendwo zwischen Skipiste und Banküberfall oder wie mein Freund es liebevoll in Worte gefasst hat: „Wieso trägst du ein gestricktes Kondom auf dem Kopf?“. Der Look ist definitiv gewöhnungsbedürftig und die Kombination ausschlaggebend. Zusammen mit Schlabberlook und Jogginganzug wird’s tatsächlich etwas schwierig – zum lässigen Mantel, ein bisschen Makeup (betonte Augen machen sich dazu hervorragend) kann es aber durchaus funktionieren. Und wie so oft bei den Modephänomenen, die zwischen Reinfall und Volltreffer liegen, sieht die Balaclava wenn sie denn funktioniert, wirklich genial aus.

Lässig ohne Ende, kuschelig warm, modern und edgy – ich bin definitiv Balaclava-Fangirl!

In meinen Augen führt also nichts am individuellen Ausprobieren vorbei! Wer Bock hat und mutig ist, kann bei Highstreetlabels wie H&M, Monki oder Weekday mal Probe tragen oder die eher hochpreisigen Modelle von Cecilie Bahnsen, Jacquemus oder Helmstedt schauen. Für alle Strickbegeisterten unter euch, kann ich das aber auch als nächstes DIY-Projekt empfehlen, so wie es meine Kolleginnen Lisa Trautmann oder @allthesepeachesplease gemacht haben. Meine eigenen Strickfähigkeiten reichen dafür zwar noch nicht aus, aber vielleicht bin ich dann ja nächsten Winter soweit. Vorausgesetzt die Balaclava bleibt uns trendtechnisch noch ein wenig erhalten. Aber ich habe da ein ganz gutes Gefühl…

P.S.: Ich bin natürlich trotzdem mit meiner Balaclava spazieren gegangen. Auch wenn mein Freund ein paar Meter Abstand zu mir gehalten hat.

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