Sonnenschutz fürs Gesicht: Fragen, Antworten & echte Lieblingsprodukte

Wir wissen es inzwischen ALLE: Sonne schadet unserer Haut – lässt sie altern und begünstigt im schlimmsten Fall sogar Hautkrebs. Models oder Schauspielerinnen nennen (neben „viel Wasser trinken“) einen ausreichenden Lichtschutzfaktor als das absolutes Beautygeheimnis und Dermatologen und Forscher belegen den Zusammenhang zwischen Hautalterung und Sonnenexposition nicht erst seit gestern. Und doch vertragen sich Lichtschutz und Alltag in der Praxis nicht immer so gut, wie Beautyexperten es sich gerne wünschen würden.

Besonders der richtige Sonnenschutz fürs Gesicht scheint für viele immer noch eine schier unlösbare Aufgabe zu sein. Woher ich das weiß? Weil es zum einen auch mir ab und an so geht und weil die Frage nach guten Sonnenpflegeprodukten fürs Gesicht eine der häufigsten ist, die ihr mir regelmäßig stellt.

Wie oft muss man den Sonnenschutz eigentlich erneuern? Und was mache ich, wenn ich schon Make-up trage? Reicht eine Tagescreme mit LSF? Gibt es überhaupt eine Sonnencreme, die nicht klebt?

Fragen über Fragen, derer ich mich heute annehmen möchte, ohne dieses Thema komplett bei Null zu beginnen. Schließlich bin ich mir sicher, dass dies nicht der erste Artikel zum Thema Sonnenschutz ist, den ihr lest und deshalb möchte ich mich heute auf eure ganz konkreten Fragen konzentrieren, die ihr mir zu diesem Thema regelmäßig stellt. Zum Glück muss ich die allerdings nicht alleine beantworten, sondern bekomme fachkundige Unterstützung von Dr. med. Susanne Steinkraus, Expertin für Ästhetische Dermatologie, die mich lieberweise mit ihrer langjährigen Erfahrung als Dermatologin tatkräftig unterstützt.

Reicht eine Tagescreme mit LSF als Sonnenschutz aus?

Eine Tagescreme mit LSF ist super, oder etwa nicht?

Generell gilt hier: Je mehr Lichtschutz irgendwo enthalten ist, desto besser. Schließlich zählt beim Thema Hautalterung jeder einzelne Sonnenstrahl. Trotzdem habe ich erst vor kurzem von einer britischen Studie gelesen, die bewiesen hat, dass ein LSF in Tagescremes definitiv nicht ausreichend schützt. Was stimmt denn nun wirklich? „Die Frage lässt sich nicht ganz pauschal beantworten, da dies abhängig ist von dem jeweiligen Hauttyp und von der UV-Belastung am jeweiligen Tag und Ort.“, erklärt Dr. Steinkraus. Dunklere Hauttypen müssen sich an einem Regentag im Herbst also nicht zwingend mit Sun Blocker einschmieren, aber für mitteleuropäische Hauttypen ist eine Tagescreme mit LSF in den Sommermonaten schlichtweg nicht ausreichend: „Die überwiegende Anzahl der Tagespflegeprodukte mit integriertem Lichtschutzfaktor beinhaltet nur sehr schwache Lichtschutzfaktoren (25 aufwärts sollten das Minimum sein). Häufig findet man in der Tagespflege einen LSF 5 oder 10, welche meiner Meinung nach keinesfalls einen ausreichenden Schutz bieten. Wenn jemand beispielsweise nach 10 Minuten uneingecremt in der Sonne bereits erste Rötungen bekommt, dann bedeutet das, dass die Person 5x länger in der Sonne bleiben kann, wenn er oder sie einen LSF von 5 verwendet hat, ohne stärkere Sonnenschäden fürchten zu müssen. Das wären dann also 50 Minuten. Trägt man die Creme morgens auf, ist der Effekt schon fast verblasst sobald man aus der Tür tritt.“, verrät die Expertin.

Dazu kommt dann noch der Fakt, dass man eigentlich nie den Lichtschutzfaktor erreicht, der auf der Packung steht, denn der wird unter sehr unrealistischen Anwendungsbedingungen bestimmt. Tatsächlich geht man davon aus, dass man in der Realität lediglich ein Viertel des angegebene LSF erreichen kann. Also bei LSF 50 nicht mal LSF 15.Wer sich also nicht jeden Morgen mit mindestens einem Teelöffel Tagescreme einkleistert, erhält auch nicht den versprochenen LSF und ist somit, in den meisten Fällen, nicht ausreichend geschützt. Für Make-up mit LSF gilt übrigens das selbe: Auch hier muss ausreichend Produkt verwendet werden, damit man auch den angegebenen LSF erhält.

In der Realität leider eher schwer durchführbar. Deshalb: Lieber nicht auf den LSF der Tagescreme verlassen, sondern eine richtige Sonnencreme verwenden.

Was muss eine Sonnencreme eigentlich können, damit sie auch für das Gesicht geeignet ist?

Wenn ihr mich nach guten Sonnencremes fürs Gesicht fragt, die ausdrücklich nicht kleben, würde ich Euch immer gerne direkt an meinen Freund weiterleiten. Denn der ist der härteste Testkandidat für Sonnencremes, den ihr euch nur vorstellen könnt. In seinen Augen kleben sie ALLE, weißeln oder fühlen sich auf der Haut unangenehm an. Die Folge: Nach unzähligen Sonnenbränden sitzt mein Freund inzwischen lieber stundenlang im Schatten, statt sich mit dem Teufelszeug einzucremen – und natürlich kommt es auch da zum ein oder anderen Sonnenbrand. Es gibt allerdings auch ein paar Produkte, die er tatsächlich ohne Murren verwendet und die auch zu meinen liebsten Sonnencremes gehören, dazu aber später noch mehr.

Was aber muss ein Sonnenschutz nun wirklich können, damit er auch im Gesicht funktioniert? „Drei Dinge sind essentiell: Sonnenschutz, Feuchtigkeit und Anti- Aging- Pflege mit Antioxidantien wie Vitamin C oder Retinol. Optimalerweise enthalten Sonnencremes antioxidative Wirkstoffe wie Vitamin C und E oder Coenzym Q10, um die Wirkung, der durch das UV- Licht entstandenen, freien Radikale zu neutralisieren. Auch Hyaluronsäure hilft, die Feuchtigkeitsspeicher der Haut aufzufüllen und so feine, hautalterungsbedingte Fältchen zu glätten und die Haut praller erscheinen zu lassen.“, so Dr. Steinkraus.

Merke: Sonnencreme sollte nicht nur schützen, sondern auch pflegen.

Um aber besonders bei zu Unreinheiten neigender Haut nicht auch noch den gegenteiligen Effekt zu erzielen und Pickel zu begünstigen, ist es außerdem wichtig, dass die Creme einen höheren Feuchtigkeits- und geringeren Fettanteil als die Pflege im Winter enthält, da die Haut durch das verstärkte Schwitzen im Sommer einen intensiveren Eigenlipidanteil aufweist und eine zusätzlich fettende Pflege die Poren verstopfen und das Entstehen von Pickeln begünstigen kann. Das kann man häufig schon beim Testen auf dem Handrücken feststellen. Ist die Creme besonders zäh und lässt sich schwer verteilen, dann ist sie eher für trockene Haut geeignet. Ist sie hingegen sehr flüssig und legt sich eher wie ein unsichtbarer Schild auf die Haut, ist sie auch für Mischhaut oder fettige Haut geeignet.

Stichwort Sun Drops: Hält der selbst angemischte Lichtschutz was er verspricht?

Ich selbst habe sie noch nie probiert, weil mir das Prinzip eher fragwürdig vorkommt. Der Lichtschutz wird händisch der liebsten Tagescreme beigemischt und fertig ist die individuelle Sonnencreme. Klingt mir irgendwie zu simpel, als dass es tatsächlich so revolutionär sein könnte. Aber was sagt die Expertin dazu? „Ich halte wenig von Eigenmixturen. Es gibt mittlerweile sehr viele sehr hochqualitative und getestete Sonnenschutzpräparate für jeden Hauttyp. Jede erdenkliche Darreichungsform als Spray, Lotion, Creme oder Emulsion mit verschiedensten Qualitäten und Zusätzen. Als Tagespflege kann somit häufig das richtig ausgewählte Sonnenschutzpräparat dienen.“

Wie oft muss ich nachcremen? Und wie soll das mit Make-up funktionieren?

Schweiß, Abrieb, Wasser oder schlichtweg Zeit: Der unsichtbare Schutzschild der Sonnencreme bleibt in der Realität leider nie so lange bestehen, wie die Werbung verspricht. Also muss regelmäßig nachgecremt werden. Der Rat der Expertin lautet hier: Jede Stunde! Das schaffe ich in der Realität noch nicht mal am Strand – wie soll ich das dann im Alltag einbauen? An dieser Stelle heißt die Lösung schlicht und einfach: Raus aus der Sonne. Auch die Make-up-Ausrede bildet hier keine Ausnahme. Ist der Sonnenschutz nicht mehr gegeben und man kann auf sein Make-up nicht neuen draufschmieren, dann Hut auf, ab unter den Schirm oder in den Schatten.

Mein Fazit

So schön die Sonne auch ist und so nötig unsere Seele sie auch hat, unsere Haut leidet und verzeiht uns die dadurch verursachten Schäden ab einem gewissen Alter leider nicht mehr so schnell.

Das ist blöd und ich denke wir alle würden uns an dieser Stelle wünschen, dass es nicht so wäre, aber leider hilft auch alles Wehren nichts gegen diesen Fakt. Deshalb ist der richtige Sonnenschutz Pflicht und der ist eben ab und an auch mit ein wenig Aufwand verbunden. In meinen Augen ist selbst eine leicht klebende Sonnencreme immer noch besser als gar keine, aber zum Glück gibt es inzwischen wirklich viele tolle Produkte, die uns schnell vergessen lassen, dass sie nicht nur reines Pflegeprodukt, sondern echter Sonnenschutz sind. Meine persönlichen Favoriten kommen jetzt…

Sonnenschutz fürs Gesicht: Meine Produktlieblinge

„UV PLUS“ mit SPF 50 von CLARINS, um 40 €

Fangen wir mal mit meinem All-Time-Favorite an: Die fast flüssige Textur des Produkts zieht schnell ein, mattiert, ist wischfest und ist eine super Base unter dem Make-up. Zudem schützen die enthaltenen Antioxidantien auch noch vor anderen schädlichen Umwelteinflüssen (Stichwort: Anti-Pollution) und der Sonnenschutz ist top! Mein Favorit wenn es um Sonnenschutz im Alltag geht.

„Sun Sport Invisible Face Gel“ mit SPF 30 von LANCASTER, um 29 €

Das ist, laut Testurteil meines Freundes, die einzige Sonnencreme, die NICHT klebt. Auch wenn ich da noch ein paar mehr wüsste, hat der gute Mann absolut recht. Dass das Produkt eigentlich für Sportler gedacht und somit extrem wischfest und so ziemlich unkaputtbar ist, wird hier für alle zum Vorteil, die ebenfalls eine Klebe-Phobie haben und sich ein Produkt wünschen, dass man so gar nicht merkt. Top!

Sonnencreme mit SPF 50 von MIMITIKA, um 11 €

Auch wenn mich die Verpackung im Tiegel zunächst abgeschreckt hat, hat mich der Inhalt vom Fleck weg überzeugt. So sehr, dass auch meine Schwester gleich auf „bestellen“ gedrückt hat und wir beide seitdem große Fans sind. Die Formulierung enthält neben UVA- und UVB-Filtern einen aus Meeresalgen gewonnenen Wirkstoff, der die Melaninproduktion ankurbelt und die Bräunung damit beschleunigt. Tolles Produkt für den Sommerurlaub – auch zuhause.

„All Around Safe Block Essence Sun“ mit SPF 45 von MISSHA, um 14 €

Diesen Sonnenschutz der koreanischen Brand Missha liebe ich inzwischen seit fast 5 Jahren heiß und innig. Die softe Textur funktioniert in der Stadt genauso einwandfrei wie am Strand und der SPF von 45 ist ein super Kompromiss zwischen den herkömmlichen 30 oder 50. Absolute Produktempfehlung!

„Anthelios Invisible Fluid“ mit LSF 50 von LA ROCHE-POSAY, um 15 €

Zu Recht ein absoluter Sonnencreme-Klassiker: Das mattierende und fast flüssige Fluid aus der Apotheke begleitet mich schon Jahre und hat mich bis jetzt nie im Stich gelassen. Funktioniert auch super unter Make-up.

Extra Care Non-Greasy Sunscreen“ mit SPF 50 von PAULA’S CHOICE, um 24 €

Der Name „non greasy“, also nicht fettend, ist hier Programm. Perfekt für Mischhäutler wie mich, schützt dieser Sonnenschutz mit LSF 50 nicht nur bestmöglich vor Sonnenschäden und Antioxidantien unterstützen die hauteigene Abwehr zusätzlich.

„Don’t Blush“ mit SPF 50 von V.SUN, um 15 €

Die hübschen Produkte von V.SUN sind noch nicht lange auf dem Markt und haben sich schon einen Platz in meiner Favoritenliste erkämpft. Die Pluspunkte: Zum einen ist die gesamte Linie korallenfreundlich und dieses Produkt enthält zusätzlich zum Sonnenschutz auch noch Vitamin E, Aloe Vera und Hyaluronsäure. Pflege, Sonnenschutz und großartiges Design in einem Produkt!

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