Wieso Fruchtsäure besser ist als Botox
Sobald in Sachen Hautpflege das Wort „Säure“ fällt bekommt man immer (wirklich immer) eine dieser beiden Reaktionen: „Oh Gott, liebe ich!“ oder „Nee, da hab ich Angst vor.“ Auch wenn ich Letzteres gut verstehen kann (wir erinnern uns doch alle an Samanthas legendären Beauty-Fail aus Sex And The City), gehöre ich definitiv zum Team Fruchtsäure.
Ihren schlechten Ruf aus den 90ern, als sie noch als viel zu aggressiv, schwer zu dosieren und zu kontrollieren galt, hat sie inzwischen erfolgreich abgelegt und ist für mich ein absoluter Beauty-Game-Changer. Die Fruchtsäuren von heute sind Beauty-Wunderwaffen, die gegen Falten, Pickel, vergrößerte Poren, Pigmentflecken oder einen fahlen Teint zum Einsatz kommen. Und ja, bei regelmäßiger und richtiger Anwendung, kann man dank ihnen sogar auf die Botoxspritze verzichten.
Seitdem ich die Fruchtsäure für mich entdeckt habe, sind meine Poren deutlich kleiner, die Unreinheiten weniger und das Hautbild insgesamt klarer. Ohne Witz, falls jemand irgendwann alle Fruchtsäureprodukte von dieser Erde verbannen würde, würde ich mir tatsächlich mein altes Chemiebuch schnappen und à la „Breaking Bad“ meine eigenen Fruchtsäureprodukte brauen. So sehr liebe ich sie.
Falls jemand irgendwann alle Fruchtsäureprodukte von dieser Erde verbannen würde, würde ich mir tatsächlich mein altes Chemiebuch schnappen und à la „Breaking Bad“ meine eigenen Fruchtsäureprodukte brauen. So sehr liebe ich sie.
Was sind Fruchtsäuren eigentlich?
Fruchtsäuren (Alpha-Hydroxysäuren oder auch AHA-Säuren) wie Glykolsäure sind meist aus natürlichen Produkten (Milch, Zitronen, Äpfel, Trauben) gewonnene Säuren, die die obere Hautschicht, die Hornschicht, aufweichen, Poren intensiv reinigen und abgestorbene Hautschüppchen lösen. Außerdem wird die Zellneubildung der Haut angeregt, wodurch auch Falten gemindert und Pigmentflecken reduziert werden. Zudem wird die Aufnahmefähigkeit der Haut für alle nachkommenden Produkte gesteigert und Eure Lieblingscreme oder das neue Serum wirken sogar noch besser. Es gibt zudem noch die BHA-Säuren (Salicylsäure), die ganz streng genommen nicht zu den Fruchtsäuren zählt, aber häufig ebenfalls in den Fruchtsäureprodukten steckt und gerade in der Kombination mit AHA-Säuren wahre Wunder gegen Unreinheiten wirken kann.
Fruchtsäuren in der Heimanwendung
Fruchtsäuren stecken inzwischen in vielen Produkten zur Heimanwendung, die für (fast) jeden Hauttyp geeignet sind und mit denen man kaum noch was falsch machen kann. Ich persönlich wechsle immer zwischen Liquids und Pads zum täglichen Gebrauch, wie dem „Liquid Gold“ von Alpha H oder den „Flawless Pads“ von Instytutum und wöchentlichen Treatments wie dem „Weekly Resurfacing Treatment“ von Paulas Choice oder der „Blue Tansy Maske“ von Herbivore. Wie bei so vielem in Sachen Beauty, rate ich Euch es einfach auszuprobieren, Euch ranzutasten und Eure Haut so besser kennenzulernen. Aber: Immer schön die Anwendungshinweise lesen. Da steht ganz genau wie das Produkt zu verwenden ist, ob es z.B. abgewaschen werden muss oder nicht, und so gibts auch keine bösen Überraschungen.
Fruchtsäure-Liquids
Niedrig dosiert und für die tägliche Anwendung geeignet: „Glow Tonic“ von PIXIE, um 15 €. Das „Liquid Gold“ von ALPHA H macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Das Peeling-Liquid wird jeden zweiten Tag angewendet und gehört zu meinen All-Time-Favourites. Um 30 €. Besonders sanft zur Haut: das „Micro Milk Peel“ von DR.JART+, um 32 €. Für Peeling-Profis: das „Weekly Resurfacing Treatment“ von PAULA’S CHOICE ist so effektiv, dass es nur einmal die Woche angewendet werden muss. Um 34 €. Ebenfalls einer meiner Favourites: die „AHA 30% + BHA 2% Peeling Solution“ von THE ORDINARY, um 8 €
Masken und Pads mit Fruchtsäure
Mit natürlichen Ölen und 5% Glykolsäure: „Skin Illuminating Retexturizing Pads“ von ELIZABETH ARDEN, um 30 € (50 Stück). Zwei-Phasen-Peeling: „Alpha Beta Daily Face Peel“ von DR. DENNIS GROSS, um 112 € (30 Stück). Enzyme von Ananas und Papaya befreien die Haut vom Grauschleier: „Blue Tansy AHA + BHA Resurfacing Mask“ von HERBIVORE, um 48 €. Absoluter Peeling-Luxus in Rekordzeit: „Cellular 3-Minute Peel Maske“ von LA PRAIRIE, um 174 €. Für jeden Tag: „Flawless Pads“ von INSTYTUTUM, um 69 € (60 Stück)
Professionelle Fruchtsäure-Treatments
Die Säurekonzentration, die in den Produkten für Zuhause steckt, kann zwar einiges, aber je höher die Konzentration, desto intensiver das Ergebnis. Deshalb war ich nach Jahren der Heimanwendung auch wahnsinnig gespannt, als ich vor ein paar Tagen das „Alpha Beta Express Peel Treatment“ vom Peeling-Papst Dr. Dennis Gross im Münchner Ludwig Beck testen durfte. In nur 25 Minuten, also perfekt für die Mittagspause, wurde erst ein hochprozentiger Säure-Cocktail auf der Haut verteilt und nach wenigen Minuten wider neutralisiert. Als Fruchtsäure-Addict, war ich sehr neugierig, ob man bereits bei der Anwendung merkt, dass die Säure mehr Power hat, als die, die ich zuhause habe. Und ja: das tut man. Das gewohnte Prickeln auf der Haut war spürbar stärker und die Haut wird ein wenig warm. Aber da der Profi mit dabei ist, kann sofort reagiert werden, wenn man das Gefühl hat, dass es „zu viel“ wird.
Kaum drinnen, war ich auch schon wieder raus und: So einen Glow, wie nach dieser Anwendung hatte ich noch nie!
Kaum drinnen, war ich auch schon wieder raus und: So einen Glow, wie nach dieser Anwendung hatte ich noch nie. Auch jetzt, ein paar Tage nach dem Treatment, habe ich keine negativen Effekt bemerkt, sondern ausschließlich positive. Die Haut wirkt tatsächlich wie um eine „Schicht“ erleichtert und wirkt viel klarer und reiner. Das Treatment wird in Deutschland in München, Stuttgart, Köln und Düsseldorf angeboten, kostet 99 € und ich kann es wirklich nur empfehlen.
Noch intensiver wird es nur bei Dermatologen. Der entscheidet nach einer Analyse Eurer Haut welche Säure in welcher Konzentration und Mischung die beste für Euch ist. Dabei wird meist mit einer Vorbereitung zuhause begonnen und die eigentliche Behandlung dann in mehreren Sitzungen beim Arzt fortgeführt. Unter ärztlicher Aufsicht können auch empfindliche Hauttypen oder sogar Couperose-Patienten tolle Ergebnisse erreichen. Der Dermatologe arbeitet mit Säurekonzentrationen bis zu 70%, wohingegen in den Pflegeprodukten für zuhause nur bis zu 10% stecken.
Nebenwirkungen
Ganz klar muss sein, dass jemand, der an schwerer Akne, Neurodermitis oder anderen Hautkrankheiten leidet, nicht einfach so mit der Fruchtsäure hantieren sollte. Da sollte dann doch besser beim Arzt nachgefragt werden. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich nur sagen, dass ein Verträglichkeitstest auf dem Handrücken immer empfehlenswert ist. So seht Ihr, ob irgendwelche Reaktionen auftreten.
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[…] Woche eine Maske und ein Peelinprodukt zu verwenden (meine liebsten Fruchtsäurepeelings findet Ihr hier) Die Peeling- Phase würde dann nach der Reinigung und vor dem Auftragen des Tonics erfolgen. Aber […]
[…] vielleicht bereits wisst, bin ich absoluter Peeling-Junkie und stehe besonders auf Fruchtsäure (mehr dazu hier). Aber auch mechanische Peelings haben ihre Vorteile. Sie sind leichter in der Handhabung, […]
OMG – ich interessiere mich schon länger für das Thema und sauge die neuesten Infos auf, wenn ein besseres Hautbild und evtl. sogar eine Verminderung oder sagen wir zeitliche Verzögerung von Fältchen resultieren! Sind die Pads denn gut genug verschlossen, dass sie nicht austrocknen? Und kann man die Produkte auch bei sensibler Haut anwenden?
Der Artikel ist toll geschrieben: persönlich, ehrlich und witzig!
Liebe Klaudia, wie schön eine Gleichgesinnte zu treffen 😉 Also die Pads trocknen ganz und gar nicht aus. Ist mir zumindest noch nicht passiert. Und bei sensibler Haut würde ich einfach langsam anfangen. Also entweder an einer unempfindlichen Stelle vortasten (am Unterarm) oder eben nicht ganz so lange einwirken lassen. Generell sind sie absolut für empfindliche Haut geeignet, aber jede Haut ist anders und wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann taste dich langsam ran. Gib bescheid wenn du es probiert hast 😉 Ich freu mich immer über Feedback!
Liebst, Karo
[…] bisschen auf den Keks, aber ich weiß tatsächlich nicht mehr, wie ich überlebt habe, bevor ich Fruchtsäure & Co. entdeckt habe. Das Prinzip: Peelings entfernen abgestorbene Hautschüppchen, die sonst […]
Hallo Karoline!
Ich bin heute auf diesen Artikel gestoßen und bin neugierig geworden – leider habe ich die allseits unbeliebten Mitesserchen auf Nase und Kinn und es wäre ein wahres Träumchen, sie weitgehend loswerden oder verkleinern zu können. Ich habe viel gutes über den „Glow Tonic“ von Pixie gelesen, das „Mikro Milk Peel“ von DR.JART+ finde ich aber auch ansprechend, da es sehr sanft zur Haut zu sein scheint.
Hast du vielleicht eine Empfehlung für mich? Gibt es Unterschiede in der Art und Häufigkeit der Anwendung, im Ergebnis?
Auf jeden Fall möchte ich dir für den Fruchtsäure-Tipp danken! Man darf ja schließlich nichts unversucht lassen, wenn man seiner Haut gutes tun will (:
Liebe Grüße
Melanie
Liebe Melanie,
also ich mag beide Produkte wirklich sehr. Oft ist es einfach eine Frage des Geschmacks und was die Haut besser annimmt. Für den Einstieg würde ich dir zu Pixie raten. Das ist wirklich super und ich kenne viele Beautyaddicts, die darauf schwören 🙂
Viele liebe Grüße,
Karo
Liebe Karoline,
Vielen Dank! Ich werde mich schnellstmöglich zum Douglas aufmachen (:
Liebe Grüße
Melanie
[…] Peeling-Junkie musste ich dieses viel gehypte Produkt natürlich sofort selbst testen – und habe es inzwischen […]
[…] Wirkstoffen ein bisschen besser zu informieren. Was z.B. viele nicht wissen, ist dass Fruchtsäuren die Haut sehr lichtempfindlich machen und deshalb nie ohne Lichtschutzfaktor verwendet werden […]
[…] der Reinigung kommt die Pflege. Bei Fruchtsäureprodukten, wie ich sie verwende ist jetzt viel Feuchtigkeit angesagt. Deshalb kommt morgens und jeden zweiten […]
[…] Fruchtsäure habe ich hier ja bereits einen ganzen Artikel geschrieben, aber dennoch darf sie auch in meiner […]
Hervorragender Beitrag und einen wirklich schönen Blog hast du hier! Ich werde sicherlich öfter mal vorbeischauen! 🙂
Vielen lieben Dank 🙂