Routine Questions: Valerie Präkelt
So sehr ich die schönen Accounts und tollen Bilder meiner vielen lieben Blogger-Kolleginnen auch liebe, bin ich tatsächlich auch großes Fangirl „echter“ Accounts auf Instagram. Mit „echt“ meine ich in diesem Fall Frauen, die nicht von ihrem persönlichen digitalen Content leben und die Bilder-App deshalb spontan und mit viel weniger Druck im Nacken nutzen. Man muss schließlich keine Bloggerin oder Influencerin sein, um über die sozialen Medien zu inspirieren. Eine dieser Frauen, die ich übrigens nicht nur online sehr schätze, ist Valerie Präkelt.
Die Wahlmünchnerin ist ein echter Design-Nerd und bei der renommierten Zeitschrift AD für den digitalen Content verantwortlich. Sie liebt Haarreifen mindestens genauso wie ich und ist sowohl online, als auch offline eine wunderbar offene, humorvolle und liebenswerte Person mit einem ganz speziellen Auge für Ästhetik und Design. Wie schön, dass du dir heute die Zeit genommen hast, bei meiner kleinen Fragerunde mitzumachen, liebe Valerie!
Meet Valerie…
Hi Valerie!
Hi hi! Ich bin Valerie Präkelt, 28 Jahre alt und gebürtige Hamburgerin, lebe aber schon seit neun Jahren in München. Ich arbeite als Redakteurin bei AD und bin dort Digital Lead Features & Social Media. Ich schreibe, produziere und organisiere Feature-Geschichten, Interviews und Homestories und habe unseren Social-Media-Auftritt im Blick. Immer wieder moderiere ich außerdem Talks & Events, die in irgendeiner Form mit Gestaltung und Design zu tun haben.
Mode oder Beauty?
Äh – Interior? Im Grunde begeistere ich mich für alles, was ich in irgendeiner Form ästhetisch und sinnvoll finde. Bei Beauty ist das meist das Packaging, damit gewinnt man mich. Ich mag reduzierte Formsprache, deshalb bin ich große Aesop und Frédéric Malle-Liebhaberin. Und auch wenn ich mich nicht als Minimalistin bezeichnen würde, bevorzuge ich in Mode, Beauty und Interior die Reduktion aufs Wesentliche. Außer bei Büchern und Vasen, davon kann man nie genug haben.
Deine liebste Outfit-Kombi, auf die du dich immer verlassen kannst?
Vintage 505 Levis-Jeans, schwarzes Shirt, Männerhemd oder ein Wollpullover drüber. Im Winter mit Stiefeln, im Sommer mit Sandalen oder Turnschuhen – und dazu täglich die gleiche Tasche, bis sie auseinanderfällt. Gerade ist das eine Second-Hand Prada-Tasche, außerdem habe ich soeben meine George, Gina & Lucy-Tasche ausgekramt. Die habe ich mit 14 gekauft und behaupte steif und fest, dass sie bald wiederkommt. Ich bin mit meiner Meinung allerdings bisher allein, oh je.
Und Haareifen. Da teile ich die große Liebe mit Karo, die vermutlich einzige Person auf dieser Welt, die versteht, warum man Unsummen für handgefertigte Haarreifen ausgibt. Die Kleine Parfümerie in der Theaterinerstraße hier in München führt die wunderbarsten Haarreifen. Sieht aus wie Prada, kostet ein Viertel davon und wird in Deutschland gefertigt.
Ein Beautyprodukt, ohne das du nicht leben könntest?
Ich liebe mein Parfüm „Une Rose“, das Edouard Fléchier für Frédéric Malle gemacht hat. Mit türkischer Rose als Herznote ist es ziemlich üppig und gefällt nicht jedem, aber es gehört mittlerweile fest zu mir.
Online-Shopping oder Stadtbummel?
Ein bisschen von beidem. Wenn ich Zeit habe, gehe ich lieber ins Geschäft, (für Vintage-Mode und Interior sowieso); wenn ich weiß, was ich will, bestelle ich online.
Wann und wie hast du deine Liebe zu Mode/Beauty entdeckt?
Ich glaube, ich habe mich schon immer irgendwie für Mode und Beauty interessiert – mein allererstes Praktikum überhaupt war im Thalia Theater in Hamburg, wo ich hinter die Kulissen von Maske, Kostüm und Bühnenbild schauen durfte. Ich habe Literatur, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften studiert und bin dort immer wieder mit Mode in Berührung gekommen. Mein Kaufverhalten hat sich in den letzten Jahren gewandelt und ich versuche, bewusster einzukaufen und keine riesige Kleidungs- oder Beauty-Sammlung zu Hause zu haben.
Wie sieht deine Beautyroutine aus?
So eine richtige Beautyroutine habe ich nicht. Bis auf gelegentliche Ausreißer ist meine Haut ein ganz verlässlicher Partner. Ich mag die „Dermo Pure“-Hautpflege von Eucerin, weil sie neutral riecht und die Haut nicht glänzen lässt. Neu eingezogen ist bei mir der „Antimikrobieller Toner“ von Naturkosmetik München. Der riecht wahnsinnig gut.
Ich bin mir um ehrlich zu sein gar nicht so sicher, wofür ein Toner ganz genau gut ist, aber meine Haut ist danach weich und riecht gut. Und ich mag Öle, gerade „Huile Prodigieuse“ von Nuxe, aber auch das „Premier Cru“ von Caudalie. Für Haare und Körper benutze ich aktuell Aesop (das „Nurturing Shampoo“ und den „Citrus Melange Body Cleanser“). Von Frédéric Malle habe ich das Duftbad „Portrait of a Lady“, einer der Signature-Düfte der Franzosen, danach riecht auch das Badezimmer genau so, das ist der schönste Nebeneffekt. Für die Wimpern benutze ich das M2-Serum (empfohlen übrigens von niemand geringerem als Frollein Herr herself). Mein Make-up ist von Kosé („Illuminated Skincare“), der Bronzer, Wimperntusche und Augenbrauenstift aus dem DM. Fertig.
Größtes Beautyproblem, das du gelöst hast oder nach dessen Lösung du immer noch suchst?
Meine Haare bändigen. Die haben ein wildes Eigenleben…
Lieblingsdesigner und warum?
Ich liebe Alexander McQueen und Rei Kawakubo, obwohl ich von beiden keine Kleidung besitze – ihre Sprache beeindruckt mich aber immer wieder, besonders die von Alexander McQueen. Ich mag Designer und Designerinnen, bei denen das Gesamtkonzept stimmt, so wie Phoebe Philo damals Céline geprägt hat oder Alessandro Michele es aktuell bei Gucci umsetzt. Was Schmuck angeht, mag ich reduziertere Designer, Saskia Diez zum Beispiel oder die Dänin Jane Kønig. Mit Interior und Architektur ist das ähnlich, ich liebe Designer und Architektinnen, die mit Licht und Farben arbeiten. Ilse Crawford, Studio Pepe, Space Copenhagen, John Pawson, Axel Vervoordt, David Thulstrup… Die Liste ist lang.
Größter Fehlkauf deines Lebens?
Ein Sofa. Ich war pleite und hatte nur ein begrenztes Budget – und obwohl ich allen meinen Freunden immer predige, bei Möbeln nicht zu sparen, habe ich es dann doch getan. War ein großer, unbequemer Fehler, sieht aber zumindest gut aus.
Lieblings-Duft-Brand? Und: Floral oder Holzig?
Frédéric Malle! Und Aesop. Eigentlich bevorzuge ich holzige Düfte (bei Aesop ist das „Hwyl“ und der neue Duft „Rôzu“), bei Frédéric Malle mag ich auch Rose.
Hast du so etwas wie ein Lebensmotto? Oder ein Mantra, nach dem du lebst?
Ein richtiges Motto habe ich nicht. Allerdings sage ich bei neuen beruflichen Aufgaben eher ja als nein, auch wenn diese erst einmal groß und aufregend wirken. Ich erlebe oft – zum Beispiel, wenn wir eine Homestory anfragen – dass Frauen viel zögerlicher reagieren als Männer, weil sie eine größere (und leider ja auch vielmals berechtigte) Sorge davor haben, dafür verurteilt zu werden, wie sie wirken, wohnen, aussehen. Ich glaube, wir sollten uns viel mehr zutrauen, mutiger sein und anderen Frauen den Rücken stärken.
Deine liebsten Insta-Girls?
@thesegirls ist meine Anlaufstelle für Female Empowerment. Jules, Maria und Wilkin von @herz.und.blut inspirieren mich mit dem schönsten Interiorblog, @claudehome mit Vintage-Design und meiner ständigen Sehnsucht nach New York. Charlotte Taylor (@charlottetaylr) ist eine tolle englische Gestalterin, die magische 3D-Renderings macht, @JackieDiedam eine großartige Illustratorin, die eine Freundin geworden ist. @heroldian_journal eine Hamburger Galeristin, die mich inspiriert.
Danke, liebste Valerie!
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Wunderbar zu lesen, vielen Dank für das tolle Interview.
Oh wie schön, dass es dir gefällt! <3