Düfte, die Geschichte(n) schreiben: Penhaligon’s London
Ein guter Duft vereint in meinen Augen Handwerk mit Emotion, Sinnlichkeit mit Bodenständigkeit und Individualität mit genau der richtigen Prise Gefälligkeit. Wenn dann noch dazu kommt, dass nicht jede/r Zweite in der U-Bahn genauso duftet wie ich und hinter dem Parfum nicht nur meine eigene, ganz persönliche Interpretation der Duftnoten, sondern eine echte Geschichte, ganz viel Tradition und jede Menge Know-How steckt, dann – ja dann wird ein guter Duft zu einem besonderen Duft. Und von so einem, beziehungsweise von einer ganzen Reihe besonderer, extravaganter und manchmal gar exzentrischer Düfte und den dazugehörigen Duftgeschichten, möchte ich euch heute erzählen. Und da kann es doch fast nur um ein Dufthaus gehen, oder? Ganz genau: Penhaligon’s London.
Meet The Label: Penhaligon’s London
Das britische Dufthaus schafft es nämlich wie kein Zweites sich die Balance zwischen Nische und Kult zu halten, Begehrlichkeit zu wecken, ohne uns von jedem zweiten Bushaltestellenplakat entgegen zu schreien und dabei immer und immer wieder neue Geschichten zu erzählen, die im wahrsten Sinne des Wortes entzückend sind (ja, ich benutze dieses Wort sehr selten, hier ist es aber mehr als angebracht) – wo Duftinterpretationen oder Beschreibungen sich doch meist eher nach inhaltslosem Geseier anhören (believe me – so mancher Pressetext ist einfach nur zum Schreien komisch).
Das Haus Penhaligon’s London gibt es bereits seit den 1860er Jahren, als der Gründer William Penhaligon seine Heimat Cornwall verließ, um sein Glück in London zu suchen. Zunächst als Herrenfriseur, dann mit ersten Pflegeprodukten für seine Kunden und schließlich mit der eigenen Boutique, die den Grundstein für ein Dufthaus legen sollte, dass nicht nur durch drei Generationen von Penhaligons Bestand hatte, sondern noch heute als offizieller Hoflieferant des britischen Königshauses, fester Bestandteil der Britischen Dufttradition ist. Wer also immer schon mal wissen wollte, wie der jetzige König Charles duftet, der sollte schleunigst mal an einem Penhaligon’s London Counter vorbeischauen.
Aber jetzt mal im Ernst: Ich habe in meinem Leben und besonders in meiner Zeit als Beautyredakteurin und Beautybloggerin schon einige Düfte erschnuppert, viele Brand-Geschichten gehört und gelesen und schnell wieder vergessen. Penhaligon’s London aber hält sich definitiv nicht grundlos seit so so langer Zeit in dieser hart umkämpften Duftbranche und wird seit 2015 vom familiengeführten Mode- und Duftkonzern PUIG weitergeführt und -entwickelt. Hier trifft nämlich nicht nur das solide und über Jahrzehnte perfektionierte Handwerk auf die besten Nasen und Parfumeure, sondern auch noch auf ganz viel Seele und Herzblut.
So hat das Haus drei Parfumlinien, die jedem Duft einen roten Faden verleihen und deren Geschichte sich über die Jahrzehnte weitererzählen lässt. Da gibt es zum einen die British Tales, die ikonische Kernlinie des Hauses, mit Düften wie „Sports Car Club“ oder dem kultigen „Blenheim Bouquet“. Dazu kommen als Zweites die Trade Routes, die Duftlinie, die sich mit der Britischen Geschichte, Reisen und Abenteuern befasst und zu der zum Beispiel „The Legacy of Petra“ gehört und als drittes die Portraits, eine wunderbar verschrobene Familie provokativer, exzentrischer und typisch englischer Duftcharaktere, die mitunter die besten Geschichten zu erzählen haben (wie z.B. „The World According To Arthur“).
Die Düfte von Penhaligon’s London sind mitunter speziell und nicht auf den ersten Sprühstoß zu „verstehen“. Hat man sie dann aber verstanden oder besser gesagt, ihre Komplexität zu schätzen gelernt, vergisst man sie nie mehr. Und genau deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass ich in diesem Jahr eine Partnerschaft mit dieser tollen, tollen Marke umsetzen, die Neulancierungen vorab schnuppern und sie euch anschließend vorstellen durfte. Wie eingangs schon erwähnt, ist Duft gleich Emotion. Duft ist speziell, individuell, abhängig von so vielen, einzigartigen Faktoren, dass ich euch niemals einen Duft vorstellen und behaupten würde, dass dieser jedem und jeder von euch gefallen würde. Das wäre vermessen und schlicht und einfach Betrug. Was ich aber vollen Ernstes sagen kann, ist, dass es bei all den vielen Duftbrands, Parfumnoten und Inhaltsstoffen auf dem Markt, nur wenige Marken gibt, deren Verständnis für Duft mich jedes Mal aufs Neue derart abholt, dass ich die Marke an sich empfehle, ohne jeden einzelnen Duft in und auswendig zu kennen. Penhaligon’s London aber ist für mich eine Adresse, der ich mein Vertrauen schenke, die ich für ihre Handwerkskunst, aber auch die Liebe zum Detail schätze und von der ich sicher bin, dass sie mich noch einige Zeit begleiten wird. Deshalb: Falls ihr demnächst Gelegenheit habt, an einem oder gar mehreren der Düfte zu schnuppern – tut es. Überzeugt euch selbst. Nehmt euch ein wenig Zeit für die verschiedenen Kreationen, probiert sie aus und hört hin – denn diese Düfte haben einiges zu erzählen…
Penhaligon’s London: Meine Duft-Favoriten
Vanille, Zedernholz & Ambrette: „The World Accoring To Arthur“, um 240 €
Pfeffer, Patchouli & Eukalyptus: „Sports Car Club“, um 170 €
Fenchel, Süßholz & Myrrhe: „The Legacy of Petra“, um 215 €
Zitrone, Schwarzer Pfeffer & Kiefer: „Blenheim Bouquet“, um 130 €
Jasmin, Moschus & Mimose: „The Favourite“, 175 €
Vanille, Zedernholz & Safran: „Babylon“, um 215 €
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Penhaligon’s London entstanden.