Maskne: Pickel & Reizungen durchs Masketragen – was hilft?

Masketragen ist richtig, wichtig und für die meisten von uns inzwischen schon gewohnte Routine.

Für unsere Haut allerdings kann das stetige Reiben, das unter der Maske herrschende feucht-warme Klima und die nachlässige Reinigung der Masken echten Stress bedeuten. Pickel, Reizungen, trockene Stellen und sogar Periorale Dermatitis können die Folge sein. Und selbstverständlich gibt es für dieses neuartige Phänomen auch schon einen passenden Namen: Maskne – der Übergriff für alle, durch das Masketragen verursachten Hautprobleme.

In den vergangenen Wochen und Monaten bekam ich von euch vermehrt Nachrichten zu diesem Thema. Was kann man tun? Wie kann ich meine Haut besser schützen? Hast du das auch? Ja, ich habe das auch. Bei mir hat sich seit einigen Wochen die Periorale Dermatitis wieder breitgemacht und das, obwohl ich selbst eher wenig Maske trage (nicht aus Überzeugung, ich muss nur einfach sehr selten raus).

Was dagegen hilft? Da bin ich selbst natürlich etwas überfragt. Aber ich habe mich schlau gemacht und mir zusätzlich auch noch Dr. Timm Golüke, den Dermatologen meines Vertrauens, an die Seite geholt und gemeinsam versuchen wir jetzt mal ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen. Wieso genau dreht unsere Haut durch? Und was kann man dagegen tun? Die Antworten kommen jetzt…

Welche Hautprobleme können durch das Masketragen auftreten?

„In meiner Praxis stellen sich vermehrt Patienten vor, die Unreinheiten oder sogar periorale Dermatitis durch das Maske tragen bekommen.“, berichtet Dr. Golüke. „Der Grund hierfür ist die warme und auch feuchte Atemluft (die auch Bakterien enthält) unter der Maske.“ Aber auch die ständige mechanische Reizung, das Reiben auf der Haut, das Auf- und Abziehen mit den Händen macht unserer Haut zu schaffen. Die Hautbarriere wird geschädigt, es entstehen mini-kleine Risse in der Haut, durch die Bakterien in die Haut eindringen und sich dort verbreiten können. Das feucht-warme Klima, das unter der Maske herrscht ist dann zusätzlich der ideale Nährboden und die Bakterien fühlen sich pudelwohl.

Was kann man dagegen tun?

Genauso wie für unsere Hände gilt jetzt auch für die Gesichtshaut: Gründlich waschen! „Eine gründliche und regelmäßige Reinigung- dem Hauttyp entsprechend- ist jetzt sehr wichtig. Ich empfehle hier gerne einen Reinigungsbalsam, der den PH-Wert der Haut respektiert und schon während der Reinigung, die Haut pflegt. Generell empfehle ich morgens die Pflege Routine lieber minimaler zu halten und unter der Maske z.B. nur ein Serum aufzutragen anstatt einer Creme. Dafür dann lieber die Haut am Abend mit reichhaltigeren Produkten pflegen.“, so der Experte.

Während wir unsere Pflegeroutine höchstwahrscheinlich fortführen wie eh und je, hat sich für unsere Haut doch einiges geändert. Wer also unter der Maske mit dicker Creme unterwegs ist, riskiert eine Art Feuchtigkeitsstau auf der Haut, der die hautschutzbarriere beeinträchtigen kann. Ich verzichte derzeit z.B. komplett auf die Pflege meiner Mundregion, auch wenn ich keine Maske trage und konzentriere mich eher auf die Hautareale, die der kalten Luft ausgesetzt sind. Der Winter mit seinen Temperaturschwankungen (Heizungsluft und Eiseskälte) ist für unsere Haut eh schon eine ziemliche Herausforderung. Kommt dann jetzt in der unteren Gesichtshälfte noch ein völlig neues „Klima“ hinzu, können Ausschlag, Reizungen oder Pickel die Folge sein.

Merke: Weniger ist derzeit mehr! Morgens lieber minimal pflegen und dafür abends ein wenig dicker auftragen!

Nicht jede Haut ist gleich: Was müssen unterschiedliche Hauttypen beachten?

Dieses neue „Klima“ steckt natürlich jede Haut ganz anders weg und reagiert auch komplett unterschiedlich. Bei einer schnell nachfettenden Haut rät Dr. Golüke dazu, tagsüber komplett auf eine Creme unter der Maske zu verwenden und nur die Lippen zu pflegen. Bei zu Unreinheiten neigenden Hauttypen oder bei Akne rät der Dermatologe zu Produkten mit anti-bakteriellen Inhaltsstoffen (z.B. Salicylsäure oder Zink) und bei schwerwiegenderen Fällen sollte unbedingt auch der Rat eines Dermatologen eingeholt werden, der dann gegebenenfalls auch eine spezielle Creme verschreiben kann.

Generell gilt aber für alle Hauttypen: Lieber am Abend Extra-Pflegestufen einbauen, je nach dem individuellen Hautbedürfnis, z.B. ein Serum gegen Rötungen oder Ampullen für extra Feuchtigkeit. So kann sich die Haut über Nacht optimal regenerieren!

Worauf sollte man bei der Wahl der Maske achten?

Hier ist der Dermatologe sicher: „Ich empfehle das Tragen der medizinischen Masken, da diese auch dafür konzipiert sind, den größten Teil des Tages getragen zu werden.“ Klar, wenn es Masken gibt, die wirklich erprobt sind, dann die medizinischen. Wer allerdings aus Nachhaltigkeitsgründen lieber auf die waschbaren Alltagsmasken setzen will, sollte eher zu Baumwolle, als zu Synthetik greifen, da Naturmaterialen die Feuchtigkeit nach außen abgeben können. Darüberhinaus sollte die Maske nicht zu eng sitzen (natürlich eng genug, um ihren Zweck zu erfüllen) und unbedingt regelmäßig gewaschen werden. Um hier weiteren Reizungen vorzubeugeb, sollte das Waschmittel mild sein und kein Weichspüler verwendet werden. Der hygienische Umgang mit den Alltagsmasken ist auch für die Haut das A und O – und: Wenn eine Maske von der Atemluft feucht ist, schützt sie nur nicht mehr ausreichend, sie macht auch der Haut darunter echte Probleme.

Fazit

Auch wenn die Haut zickt, muss die Maske derzeit selbstverständlich getragen werden. Dennoch ist es wichtig zu verstehen, welchen neuen Anforderungen die Haut um Mund, Nase und Wangen ausgesetzt ist und wie man ihr die Strapazen vielleicht ein wenig leichter machen kann. Und zwar mit Masken-Hygiene, der richtigen und gründlichen Gesichtsreinigung und leichten Texturen für den Tag. Falls aber auch das so gar keine Besserung herbeiführt, sollte aber unbedingt ein Dermatologe aufgesucht werden.

Ich persönlich übe mich gerade wieder in einer eher reduzierten Pflegeroutine und hoffe die Periorale Dermatitis so mit der Zeit in den Griff zu bekommen. Eines haben Hautprobleme und die Coronakrise nämlich schon mal gemeinsam: So schwer es manchmal auch fällt, nur mit viel Geduld kommt man irgendwann irgendwie ans Ziel!

4 Antworten zu “Maskne: Pickel & Reizungen durchs Masketragen – was hilft?”

  1. Liebe Karo,

    ich hatte anfangs auch total mit pickelchen und einem unruhigen Hautbild zu tun. Seitdem ich eine Maske aus reiner Seide trage, hat sich das Problem komplett erledigt 🙌🏻
    Vielleicht hilft das ja dem ein oder anderen – eine Freundin konnte ich schon überzeugen, auf Seide umzusteigen.
    Herzlich,
    Lola

  2. Ja, ich wasche sie bei 60 Grad mit zusätzlich Hygienespüler, allerdings im Kurzprogramm (ca. 1h). Habe zwei Stück und beide haben’s bisher überlebt. Ich hab relativ günstige (~20-25€ fürs Doppelpack), sind natürlich nicht aus der hochwertigsten Seide, die es gibt, aber ich muss auch nicht wirklich oft Maske tragen. Jedenfalls endlich keine Maskne mehr 🙌🏻

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