„Und was machst du so?“ – im Job-Talk mit Illustratorin und Kommunikationsdesignerin Liane Fiedler

Jedes Mal wenn ich eine Illustration von Liane aka @artbetweenthealps bei Instagram poste, hagelt es Kommentare und Herzchen. So detailverliebt, so bunt, so unfassbar ästhetisch – das sehe offenbar nicht nur ich so. Liane beherrscht ihr Handwerk einfach. Und da stellt sich mir, als zeichnerisch und gestalterisch extrem unbegabte Person, immer die Frage: Wie lernt man das? Woher kann man das? Was für eine Ausbildung steckt da dahinter?

Wie gut, dass ich hier auf Frollein Herr inzwischen die passende Rubrik etabliert habe, um genau diese Fragen zu stellen. Deshalb freue ich mich heute auf den kleinen Job-Talk zum Thema Illustration und Kommunikationsdesign mit Tausendsasserin Liane.

Meet Liane…

Wie genau lautet deine Jobbezeichnung bzw. dein Titel?

Ich bin Kommunikationsdesignerin, Junior Art Direktorin, Teamleiterin, Ausbilderin im Bereich Mediengestalter Digital und Print und außerdem arbeite ich freiberuflich als Designerin und Illustratorin.

Und wie bist du geworden was du jetzt bist?

Ich war 3 Jahre auf der Meisterschule für Mode in München und habe dort meinen Abschluss in Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Mode gemacht. Danach habe ich bis zu meiner Schwangerschaft in einer Werbeagentur gearbeitet. In meiner 1-jährigen Elternzeit habe ich freiberuflich als Designerin gearbeitet. Aufgrund eines gewünschten Jobwechsels bin ich dann in das E-Commerce-Unternehmen gekommen in dem ich als Grafikerin gearbeitet habe. Da ich schon immer ein Händchen für Organisation hatte, bin ich schnell zur Teamleiterin geworden und habe dann meinen Ausbilderschein gemacht um unsere zwei Lehrlinge auszubilden. Durch eine Umstrukturierung in der Abteilung bin ich Junior Art Direktorin mit Schwerpunkt auf zwei unserer Onlineshops geworden.

Da mir die Arbeit zwar Spaß macht, aber nicht sehr abwechslungsreich ist, habe ich mit meinen Illustrationen eine Instagram Account gestartet, den ich jetzt seit etwa 1,5 Jahren habe. Dadurch habe ich einen kreativen Ausgleich zum Job, der mir sehr viel Freude bereitet.

Wusstest du immer schon, dass du das beruflich machen möchtest?

Ich wusste schon immer, dass nur ein kreativer Beruf für mich in Frage kommt. Auf den Beruf des Kommunikationsdesigners bin ich aber erst durch meinen älteren Bruder gekommen, der genau die selbe berufliche Richtung genommen hat.

Und wie können wir uns deinen Arbeitstag vorstellen?

In erster Linie arbeite ich in einem E-Commerce-Unternehmen in der Modeindustrie. Mein Team und ich kümmern uns derzeit um 4 Onlineshops aus unterschiedlichen Modebereichen wie Sport, Dessous, Multibrand und Loungewear. Wir kümmern uns um die Shopoberflächen und verschicken wöchentlich Newsletter zu unseren Kunden. Am Abend beginnt meine freiberufliche Tätigkeit. Ich illustriere überwiegend Frauenportraits und nachdem ich erstmal für mich selber gemalt habe, kümmere ich mich um meine Aufträge.

Was sind die größten Herausforderungen in deinem Job?

Auf Knopfdruck kreativ sein. Anders als in anderen Berufen, in denen Wissen das Wichtigste ist, benötige ich in meinem Beruf meine Kreativität. Das ist manchmal etwas anstrengend, aber mit den Jahren habe ich Techniken gefunden, mit denen ich mich und meine Kreativität immer wieder neu erwecken kann. 

Wie hältst du es mit Performancedruck oder Selbstzweifeln?

Im Bereich Instagram muss ich mir jeden Tag klar machen, dass ich das Ganze für niemanden mache außer für mich.

Kunst ist nur dann ehrlich, wenn sie nicht ausschließlich gemacht wurde um zu gefallen. Das ist leichter gesagt als getan – daher gibt es Tage, an denen ich besser oder schlechter damit klarkomme, das eins meiner Bilder nicht gut ankommt. Ich merke aber auch, dass die meisten meiner Follower selber damit kämpfen und dankbar sind, dass ich offen darüber spreche. Denn egal wie viele Follower man hat, letzten Endes haben wir alle die selben Probleme mit Instagram und der Sichtbarkeit.

Was würdest du jungen Mädchen raten, die diesen beruflichen Weg einschlagen möchten?

Die Zeit auf der Meisterschule in München war die wichtigste Zeit, da ich dort so viele verschiedene Dinge ausprobieren konnte und meine Stärken und Schwächen kennengelernt habe. Kommunikationsdesign ist ein wahnsinnig breit gefächertes Feld und bietet unendlich viele Möglichkeiten. Daher ist es wichtig viel auszuprobieren, um am Ende sagen zu können in welchen Bereich man weiter vertiefen möchte. 

Welche 3 Eigenschaften sind deiner Meinung nach unerlässlich für deinen Job?

Organisatorisches Talent, Kreativität & Gelassenheit!

Der beste Karrieretipp, den du je erhalten hast?

Minimaler Einsatz, maximaler Erfolg! Klappt bei mir tatsächlich. Je verbissener ich irgendwas erzwinge, desto eher ist es zum Scheitern verurteilt. 

Was wärst du wohl geworden, wenn du nicht diesen Weg eingeschlagen hättest?

Floristin! Ich liebe den Geruch und finde die Arbeit mit Pflanzen und Blumen wahnsinnig beruhigend. 

Was sind deine Pläne/Wünsche für die Zukunft?

Irgendwann, in weiter Zukunft, würde ich gerne von meinen Illustrationen leben und das Vollzeit machen. 

2 Antworten zu “„Und was machst du so?“ – im Job-Talk mit Illustratorin und Kommunikationsdesignerin Liane Fiedler”

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