The bigger the better: Meine Hacks für mehr Volumen

Big Hair – do care!

In Sachen Volumen gibt es irgendwie nur Schwarz oder Weiß. Die einen haben zu viel davon und lechzen nach allem was „Smoothing“ verspricht. Die anderen, wozu ich mich selbst zähle, würden ohne mit der Wimper zu zucken, ihren linken kleinen Zeh für ein bisschen mehr Haarfülle geben. Mit feinen Haaren sieht die Realität nämlich so aus: Du kannst föhnen was das Zeug hält – nach spätestens 30 Minuten ist selbst die professionell hintoupierte Mähne in sich zusammengefallen. Na, kommt Euch das bekannt vor? Dann willkommen im Club!

Na, kommt Euch das bekannt vor? Dann willkommen im Club!

Seitdem ich denken kann habe ich zwar viele, aber sehr feine Haare, die sich weder locken, noch großartig anders stylen lassen wollen. Es ist fast so, als würden sie das mit Absicht machen. Ich war schon auf so vielen Presseterminen, bei denen die besten Hairstylisten der Welt sich völlig verausgabt haben, um mir ein wenig mehr Fülle in die Schnittlauchmähne zu zaubern, nur um dann live mit ansehen zu können, wie ihr Kunstwerk beim Aufstehen aus dem Friseurstuhl schon wieder in sich zusammensackt, wie Butter in der Sonne.

Ich habe alles versucht. Wirklich alles. Hab mir einen Volumenschnitt verpassen lassen, bei dem das Oberhaar lang gelassen und das darunter liegende kürzer geschnitten wird, damit mehr Fülle am Ansatz entsteht (Fail, übrigens), habe Pillen-Kuren für mehr Haarfülle gemacht und gefühlt jedes Produkt, das es auf dem Markt gibt, getestet. Mein ernüchterndes Fazit: Wunder gibt es nicht.

Mein ernüchterndes Fazit: Wunder gibt es nicht.

Aber bevor wir uns jetzt alle gemeinsam aus dem metaphorischen Fenster stürzen – es gibt eine sehr wichtige Erkenntnis, die dann doch etwas Mut macht: Lerne mit dem, was du hast, richtig umzugehen. Wir Platthaar-Mädchen werden nie morgens mit einer voluminösen Walle-Mähne à la Brigitte Bardot aufwachen, aber es gibt ein paar wertvolle Tipps und Kniffe, die es mir deutlich erleichtert haben, den Status Quo anzunehmen. Ebenso wie in Sachen Skincare geht es darum, verstehen zu lernen, wie das eigene Haar funktioniert, was es braucht und was eher kontraproduktiv ist. Und auch wenn meine Tipps nicht zwingend auch für Euch funktionieren müssen, hoffe ich trotzdem, dass ich der ein oder anderen von Euch vielleicht zu ein bisschen mehr „Big Hair“ verhelfen kann…

Und auch wenn meine Tipps nicht zwingend auch für Euch funktionieren müssen, hoffe ich trotzdem, dass ich der ein oder anderen von Euch vielleicht zu ein bisschen mehr „Big Hair“ verhelfen kann…

1. Über Kopf Föhnen

Feinmotorik gehört leider nicht zu meinen Stärken. Deshalb schaffe ich es auch beim besten Willen nicht, meine Haare mit der einen Hand um eine Rundbürste zu drehen und mit der anderen zu föhnen. Glaubt mir, ich habs probiert. Aber der Versuch endete jedes Mal in angestoßenen Ellenbogen und verdrehten Handgelenken. Als ich dann mal einem Hairstylisten mein Leid klagte, schaute er mich nur völlig unberührt an und sagte : „Und wieso föhnst Du deine Haar nicht einfach über Kopf?“ Poof – da war er. Einer dieser Beauty-Hacks, die so simpel wie effektiv sind und das Potenzial haben, dein Leben zu verändern. Und genauso war es. Seitdem vergeht kein Tag, an dem ich meine Haar nicht über Kopf föhne. Das Prinzip ist nämlich das selbe, wie beim Föhnen über die Rundbürste: Um mehr Volumen in den Ansatz zu bekommen, müssen die Strähnen vom Kopf weg geföhnt werden. Dank der Schwerkraft geht das kopfüber ganz von alleine. Ich föhne meine frisch gewaschenen Haar immer kurz an, werfe dann die Haar nach vorne und föhne so lange kopfüber, bis das Haar vollständig trocken ist. Wichtig ist dabei, dass Ihr während des Föhnens die Haare mit einer großen Bürste durchkämmt, damit sich die Strähnen nicht verknoten. Die Haare merken sich wie sie geföhnt wurden und erhalten durch den leichten Zug der Schwerkraft und des Bürstens am Ansatz mehr Stand. Ein easy peasy Tipp, der Gold wert ist.

2. Lockenwickler

Wenn die Haare also trocken sind und noch erhitzt durchs Föhnen, kommt mein aller wichtigster Schritt. Nämlich die guten alten Lockenwickler. Ich verwende sie  allerdings nicht, um mir Locken einzudrehen, sondern ich lasse die Haare über ihnen abkühlen. So erkalten sie in der Form (vom Ansatz weg) und erhalten mehr Stand. Ganz wichtig dabei ist die Größe der Wickler. Für Locken verwendet man eher kleine, für mehr Volumen lautet auch hier das Motto „The bigger the better“. Ein weiterer Vorteil für mich: Ich habe leichte Wirbel am Ansatz, die sich kaum bändigen lassen. Früher habe ich meine Haare deshalb wie verrückt vom einen Scheitel zum anderen gekämmt, damit die Wirbel sich nicht festlegen können. Jetzt drehe ich mir einfach große Wickler ein und trinke erstmal ne Tasse Kaffee. Denn die Bedenken, dass dieser Schritt viel Zeit kostet, sind komplett überflüssig. Hat man einmal raus, wie man die Wickler eindreht, ist das in drei Minuten erledigt und die Wickler bleiben auf dem Kopf bis ich gefrühstückt und mich geschminkt habe. Erst wenn ich mich dann anziehe und aus dem Haus gehe, kommen sie runter. Meistens vergesse ich sogar, dass sie trage und verwirre damit gerne Nachbarn und Postboten. Schaut Euch zum Eindrehen am besten ein Tutorial an. Ich habe selbst lange gebraucht, bis ich eine Art gefunden habe, die am besten für mich funktioniert. Ich ziehe mir einen Seitenscheitel und drehe auf jeder Seite zwei Wickler ein. Ganz wichtig: die Haare müssen über den Wickler, nicht drunter. Sonst werden sie plattgedrückt. Meine liebsten Wickler habe ich mir vor Jahren mal bei Rewe in der Kosmetikabteilung gekauft, aber diese hier kommen ihnen sehr nah. Damit Euch die Wickler nicht vom Kopf rutschen, empfehle ich Euch Klammern, die einfach um die Lockenwickler festgeklemmt werden. So verrutscht gar nichts mehr.

3. Häufiger Waschen

Klar, wir wissen alle, dass zu häufiges Waschen die Haare schädigt. Das kommt allerdings ganz auf den Haartyp an. Ich habe eine Freundin, die sich gut und gerne mal ein bis zwei Wochen die Haare nicht waschen kann, während meine Haare nach einer Nacht aussehen, als hätte ich einen Motorradhelm getragen. Und das hat einen Grund: Feine Haare liegen von Natur aus näher an der Kopfhaut an und werden so auch schnell fettiger. Da Fett aber der absolute Feind von Volumen ist, kommen wir feinhaarige Girls also nicht ums häufigere Waschen herum. Falls Trockenshampoo für Euch gut funktioniert, ist das natürlich auch eine Option, ich habe allerdings noch nie wirklich gute Erfahrungen damit gemacht, da ich nicht nur feine Haare, sondern eben auch diese unschönen Wirbel habe, die sich leider nicht durch Trockenshapoo, sondern nur durch echtes Wasser zähmen lassen.

4. Peelingshampoo

Und wo wir schon beim Haarewaschen sind: Um feine Haare zu mehr Volumen zu verhelfen, braucht es viele Produkte (dazu mehr unten), die hinterlassen allerdings Rückstände im Haar und beschweren es. Deshalb solltet Ihr einmal die Woche zum Peelingshampoo greifen. Das entfernt durch feine Partikel an der Kopfhaut anliegende Fette und Stylingrückstände effektiv und das Haar ist wieder leicht und luftig. Mein Favorit ist das „Peelingshampoo“ von ELIZABETHA ZEFI (um 29 €).

5. Scheitel wechseln

Hat man es dann erstmal geschafft und die Haare stehen, gilt es jetzt noch, sie zu halten. Ein kleiner Trick um die Standhaftigkeit der Haare zu verbessern: Öfter mal den Scheitel wechseln. Ihr müsst Euch das so vorstellen: Feine Haare sind faul. Sie wollen nicht stehen und sich am liebsten so schnell wie möglich wieder auf der Kopfhaut ausruhen. Wenn Ihr untertags aber mal den Scheitel von der einen zur anderen Seite wechselt, oder die Haare mit einer lockeren Klammer hochsteckt, werden die müden Haare wieder wach. So brauchen sie erstmal wieder eine Weile, bis sie es sich wieder an der Kopfhaut gemütlich machen können. Mit meinem Haarschnitt funktioniert das übrigens super. Ich trage meinen Scheitel sowohl rechts, als auch links und kann so den ganzen Tag über nach Lust und Laune wechseln und meine faulen Haare ein bisschen ärgern.

Meine Produkt-Favourites

Perfekt für die Handtasche: Haarklammer von URBAN OUTFITTERS, um 10 €

Kleine Rollen mit großer Wirkung: Lockenwickler von COMAIR, um 5 € (12 Stück)

Der beste Föhn auf der ganzen Welt: „Supersonic“ von DYSON, um 396 €

Mein Holy Grail für mehr Volumen: „Moulding Paste Gneiss“ von MARIA NILA, um 26 €

Eines meiner liebsten Haarsprays: „Session Spray Medium“ von BALMAIN HAIR, um 25 €

6. Die richtigen Produkte

Den wichtigsten Punkt habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Denn es gibt viele – ach was sage ich – unzählige Produkte, die die perfekte Volumenmähne versprechen. Aber genauso wie bei der Suche nach der perfekten Hautpflege, muss man auch hier so einige Frösche küssen, bis man seinen Traumprinzen findet. Und ich sage Euch: Ich habe viiiiiele Frösche küssen müssen. Von Drogerie bis Luxus, von Schaum über Spray bis Puder – ich habe wirklich alles probiert, was in den letzten 10 Jahren auf den Markt gekommen ist. Das Ergebnis: Viel heiße Luft, ein paar verklebte Strähnen und eine Handvoll Produkte, die tatsächlich was können. Oder besser gesagt: Kategorien, die ich nicht mehr missen möchte. Was die Marken angeht, bin ich recht flexibel, aber meine Kategorien stehen fest…

Shampoo

Ein Volumenshampoo sollte vor allem eines können: Die Haare von Talg, Schmutz und Stylingrückständen befreien. Denn nur Haare, die wirklich sauber sind, sind auch leicht und haben so mehr Volumen. Da ich in dieser Kategorie definitiv am meisten ausprobiere, habe ich auch so einige Favoriten: z.B. das „Muroto Voume Shampoo“ von SHU UEMURA (30 €) oder das „Pure Volume Shampoo“ von MARIA NILA (um 27 €).

Styling-Spray

Hier wird es schon komplexer als beim Shampoo. Es gibt so viele Volumensprays, die die Haare einfach nur verkleben und somit definitiv nicht voluminöser machen. Das allerwichtigste für mich ist deshalb: Die volumengebenden Inhaltsstoffe müssen sich gut ans Haar anlegen, ohne zu verkleben und so ein bisschen mehr Textur schaffen. Denn genau darum geht es: Feines Haar ist dünn, rutschig und hat deshalb an sich wenig Textur und Griffigkeit. Das Spray und auch die beiden nächsten Produkte, sollen das ändern, damit wir am Ende des Stylings optisch und auch fühlbar ein bisschen mehr Haare haben. Mein derzeitiger Favorit ist das „Volume Spray“ von OUAI (um 26 €). Das verdickt das Haar und schafft mehr Fülle, ohne zu beschweren und ist so eines der besten, die ich in der letzten Zeit getestet habe.

Volumencreme

Diese Produktkategorie habe ich erst sehr spät entdeckt, könnte inzwischen aber nicht mehr ohne leben. Eines schönen Tages (vor circa 5 Jahren) stöberte ich im Drogeriemarkt durch die verwirrende Auswahl an Volumenprodukten und entdecke die „Volumen-Booster Creme“ von Drei Wetter Taft. Gesehen, gekauft und zuhause gleich ausprobiert. Die Paste war zäh und klebrig und die ersten Stylingversuche ein kompletter Fail. Zu viel Produkt, falsch eingeknetet, nicht ausgebürstet. Aber ich habe nicht locker gelassen und nach ein paar Anläufen hatte ich es tatsächlich raus. Wenig Produkt in den Handinnenflächen verteilen und dann ins trockene Haar kopfüber in den Ansatz kneten. Ich sage Euch, dieses Zeug hat mein Leben verändert. Die klebrige Paste legt sich ans Haar an und verdickt es so effektiv, wie ich es noch bei keinem anderen Produkt erlebt habe. Ich habe sicherlich vier Tuben leer gemacht, bevor es dann plötzlich vom Markt genommen wurde. Ich persönlich glaube, dass es für viele einfach zu unhandlich in der Anwendung war, aber ich kann Euch gar nicht sagen wie dramatisch das für mich war. Danach habe ich mich durch viele vergleichbare Produkte getestet, aber nichts kam an das Budget-Produkt heran. Denn: Die meisten Produkte werden ins nasse Haar gegeben und das hat leider einfach nicht denselben Push-up-Effekt. Aber Ende letzten Jahres habe ich die perfekte Alternative gefunden, die genauso gut funktioniert wie meine erste Liebe. Die „Moulding Paste Gneiss“ von MARIA NILA. Lasst Euch bitte von der zähen Konsistenz nicht abschrecken und nehmt zu Beginn lieber weniger Produkt. Ich verspreche Euch, es lohnt sich!

Haarspray

Nicht nur für komplizierte Styles, sondern auch im Alltag unerlässlich. Haarspray fixiert nicht nur, sondern schenkt auch mehr Textur. Ich sprühe es ebenfalls kopfüber über die gesamte Mähne und bürste es dann noch ein wenig aus, damit der Look immer noch natürlich wirkt. Das kann man auch mehrfach am Tag wiederholen (ich habe immer ein kleines Haarspray in der Handtasche). Wichtig ist, dass Ihr nach „Textur“ oder „Flexiblem Halt“ Ausschau haltet. Um Volumen zu kreieren, darf der Halt nicht zu stark sein oder beschweren, wir wollen ja schließlich nix betonieren. Mein All-Time-Favourite ist das „Session Spray Medium“ von BALMAIN HAIR (25 €). Das gibt genau die richtige Portion Textur, Halt und Fülle, ohne nach Dallas-Mähne auszusehen.

So Girls – ich hoffe ich konnte Euch ein wenig Mut machen, die Sache mit dem Volumen anzugehen. Denn die alte Weisheit stimmt tatsächlich: Probieren geht über Studieren und wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich bin mit meinen Haaren inzwischen super zufrieden und habe gelernt, aus dem was ich habe, das Beste zu machen. Also ran an Shampoo, Bürste, Föhn und Wickler und los gehts!

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4 Antworten zu “The bigger the better: Meine Hacks für mehr Volumen”

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