Volksdroge Zucker und was gegen die süße Sucht helfen kann!

Zucker: Die süße Sucht

Gummibärchen, Pizza, Schokolade, Brause-Ufos & Co. machen glücklich! Aber wieso eigentlich?

Nicht etwa weil sie so gut schmecken (okay – auch ein bisschen deshalb), sondern weil sie im Hirn dieselbe Reaktion hervorrufen, wie Morphin, Kokain oder Nikotin. Zucker ist eine Droge und auch wenn wir das schon hunderte Male gehört haben, ignorieren wir es trotzdem weitestgehend. So wie es jeder Suchtkranke tun würde. Einfach weil wir abhängig sind!

Ich möchte mich hier in keinstem Fall als Gesundheitsapostel aufspielen – schließlich bin ich diejenige von uns, die mit 30 Jahren eine Vorstufe der Diabetes (mehr dazu hier) diagnostiziert bekommen hat. Und das nicht, weil ich dafür irgendeine familiäre Prädisposition oder ähnliches gehabt hätte. Nein – die habe ich mir selbst angefuttert und musste im vergangenen Jahr meine Ernährung grundlegend umstellen (mehr dazu hier).

Zucker: Die süße Sucht

Zucker: Billig & lecker

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt circa sechs Teelöffel Zucker am Tag. Im Durchschnitt essen wir allerdings 31!

31 Teelöffel – stellt Euch das mal bildlich vor! Tja und wie konnte es soweit kommen? Das haben wir zu einem großen Teil der Lebensmittelindustrie zu verdanken, die bemerkt hat, dass Zucker nicht nur ein billiger Rohstoff ist, den man jedem (wirklich JEDEM) Lebensmittel beimischen kann, sondern auch, dass Zucker süchtig macht. Und Süchtige sind die besten Kunden.

Selbstverständlich brauchen wir Zucker. Er ist Energielieferant und sorgt dafür, dass unser Gehirn auf Hochtouren läuft. Aber in natürlichen Lebensmitteln kommt der Zucker immer in Verbindung mit wichtigen Nähr- und Vitalstoffen daher, die unser Körper ebenfalls dringend braucht und die er verwerten kann. Raffinierter Industriezucker aber, liefert nichts als leere Kalorien und sorgt dafür, dass wir zwar ein kurzzeitiges Hochgefühl empfinden, das allerdings schnell wieder verpufft und unser Gehirn sofort nach einem neuen Schuss verlangt.

Ob wir es nun wollen oder nicht, die süße Sucht hat die meisten von uns fest im Griff!

Zucker: Die süße Sucht

Dabei möchte ich aber betonen, dass es hier nicht nur um die Kalorien geht, die der übermäßige Zuckerkonsum mit sich bringt. Übergewicht ist nur ein kleiner Teil des Problems. Viel wichtiger noch als das „dick machen“ ist das „krank machen“. Das habe ich am eigenen Leib erfahren müssen, denn: Die 10 Kilo extra, die mir meine Insulinresistenz beschert hat, waren nur die Spitze des Eisbergs. Das, was die Insulinresistenz überhaupt erst hat entstehen lassen, ist schon Jahre vorher passiert.

Zucker steht nämlich in direktem Zusammenhang mit allen Zivilisationskrankheiten, beeinflusst die Darmflora und damit unsere Verdauung und unser Immunsystem, fördert das Pilzwachstum, macht die Zähne kaputt, lässt Pickel spriessen, macht träge und faul und – fördert Diabetes.

Diabetes – klingt wahnsinnig wie weg, oder?

Das habe ich auch immer gedacht, bis ich irgendwann wegen meiner plötzlichen Gewichtszunahme zum Arzt ging und die Diagnose Insulinresistenz bekam. Die Insulinresistenz ist sozusagen die gelbe Ampelphase der Diabetes. Noch ist es nicht so weit, aber wenn man weiter so aufs Gaspedal drückt, fährt man irgendwann ziemlich sicher über Rot. Sprich: Hätte ich die Diagnose nicht erhalten und mich daraufhin einstellen können, ist es ziemlich sicher, dass ich früher oder später eine Diabetes entwickelt hätte.

Und wisst Ihr was? Ich bin unfassbar froh darüber, dass mir mein Körper (wenn auch spät) Bescheid gegeben hat, dass irgendetwas ganz Grundlegendes nicht stimmt und ich deshalb diesen Test gemacht habe. Der wird nämlich nicht von der Kasse übernommen und mein Hausarzt hätte ihn niemals angeordnet. Stattdessen wäre ich in 10, 20 Jahren mit einer Diabetes dagestanden. Toll!

Jetzt aber hatte ich die Zeit und die Chance etwas an meiner Ernährung und vor allem meiner Einstellung zum Thema Zucker zu ändern. Und glaubt mir, das war zwar nicht leicht, aber es hat sich gelohnt!

Zucker: Die süße Sucht

The only way out: Kalter Entzug

Nach der Diagnose hieß es erstmal: Zucker (fast) komplett meiden, damit sich der Körper entwöhnen kann. Besonders am Abend war der Zuckerverzicht wichtig, damit mein Blutzuckerspiegel über Nacht konstant bleibt und somit nicht andere wichtige Körperfunktionen (unter anderem die Fettverbrennung) blockiert. Allerdings ging bei mir üblicherweise erst Abends die Völlerei so richtig los! Chips, Schoki und Gummibärchen waren (neben meinem Freund) meine liebsten Couch-Nachbarn. Jetzt aber ging es nach dem kohlehydratfreien Abendessen ohne Naschen auf die Couch und ich konnte an nichts anderes mehr denken, als an Candy & Co.

Ohne Witz – ich habe Gummibärchen und Mäusespeck vor meinem inneren Auge tanzen sehen!

Die erste Zeit war echt verdammt hart! Auf den Zuckerentzug reagiert der Körper nämlich auf dieselbe Weise, wie er es bei jedem anderen Entzug machen würde. Nach circa zwei Wochen aber, merkte ich, dass der Verzicht leichter und leichter wurde und mein Verlangen immer mehr abnahm. Inzwischen habe ich meine Gelüste ganz gut in den Griff bekommen, aber ich merke jetzt auch viel bewusster wie direkt abhängig Zucker macht!

Als wir Anfang des Jahres Urlaub in Österreich machten und ich mir die gesamte Woche einen Freifahrtschein in Sachen Ernährung erteilte, standen Germknödel & Co. selbstverständlich ganz oben auf dem Speiseplan. Und das 7 Tage lang. Zurück zuhause bekam ich dann prompt die Quittung: Zuckergelüste aus der Hölle.

Das, was ich mir ein Jahr lang mühsam abtrainiert hatte, war plötzlich wieder da und dieses Mal um einiges schwerer wieder wegzubekommen. Ich gebe zu, dass ich seitdem ein bisschen mehr struggle und meine eigenen Regeln viel zu oft breche, aber: Es gibt ein paar Tipps und Tricks, auf die ich mich immer verlassen kann und die mir den Verzicht deutlich erleichtern.

Meine Tipps gegen das Zucker-Verlangen

1.Gleiches mit Gleichem bekämpfen!

Damit ich nach dem Abendessen kein Zucker-Verlangen bekomme, gönne ich mir ein wenig Zucker. Ein Stück dunkle Schokolade waren bei mir von Anfang an erlaubt, da der bittere Geschmack und die verhältnismäßig geringe Menge mein Verlangen kontrolliert stillen.

2. Nährwerttabelle lesen!

Ich habe die Rückseite jeglicher Lebensmittel lange ignoriert. Ich wollte schlicht und einfach gar nicht so genau wissen, was da so drin ist! Aber: Inzwischen checke ich bei Lebensmitteln, die Zucker enthalten können (und das sind fast alle), die Nährwertangaben. Nicht nur, um den tatsächlichen Zuckergehalt zu erfahren, sondern vielmehr um ein Gefühl dafür zu bekommen und gegebenenfalls zu einem alternativen Produkt zu greifen. Mein liebste Beispiel ist dabei Müsli: Was da teilweise an Zucker drin ist, ist echt erschreckend.

3. Große Mahlzeiten essen!

Das geht vor allem an alle Naschkatzen da draussen! Wenn ich morgens, mittags und abends eine vollwertige Mahlzeit esse, die mich wirklich satt macht, habe ich zwischendrin so gut wie gar kein Verlangen nach Süßkram. Beobachte ich aber manchmal, wie meine Freunde oder Kollegen essen (hier was, da was), wundert es mich nicht, dass der Blutzuckerspiegel immer wieder in den Keller rast. Haltet Ihr ihn aber durch regelmäßige und vollwertige Mahlzeiten konstant, hat die Zuckerlust kaum eine Chance.

4. Trinken, trinken, trinken!

Und zwar keine Softdrinks, sondern Wasser! Es stimmt tatsächlich, dass wir Durst und Hunger manchmal verwechseln und statt zum Glas Wasser zum Schokoriegel greifen. Trinken wir aber über den Tag verteilt ausreichend ungesüßte Flüssigkeit, dankt das uns nicht nur unsere allgemeine Gesundheit (Ihr wisst, dass Wassertrinken mein holy beauty grail ist), sondern auch das Verlangen nach Zucker wird gestillt.

Meine Softdrinksucht habe ich übrigens auch ziemlich gut in den Griff bekommen. Statt Sprite gibt es zu den Mahlzeiten bei mir ein Glas Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone. So habe ich das Gefühl, etwas „Süßes“ zu trinken, ohne mir gleich die volle Drohung zu verpassen.

Dr. Weiler

Anti-Zucker-Spray im Test

Mein jüngster Verbündeter im Kampf gegen den Zucker könnte man gut und gerne als Wunderspray bezeichnen – auch wenn ich ja bekanntlich nicht wirklich an Gesundheits- oder Beautywunder glaube. Das Prinzip hinter dem „Flavor Spray“ von Dr. Weiler ist allerdings so simpel und gleichzeitig so genial, dass ich echt begeistert bin.

So funktioniert es

Das süße Spray funktioniert ähnlich, wie mein Trick mit der dunklen Schokolade. Durch die natürliche Süße (die man sich direkt in den Mund sprüht) wird das weitere Verlangen nach Zucker gestillt. Irgendwie logisch, oder? Im Vergleich zu meiner Taktik mit der Schokolade aber, nehme ich nicht nur wenig, sondern in diesem Fall gar keinen Zucker zu mir. Denn: Das Spray ist zu 100% natürlich, vegan, ohne Zucker, ohne Laktose, ohne Gluten und ohne künstliche Aromen. Entwickelt wurde das Ganze vom deutschen Zahnarzt Dr. Matthias Weiler, der dabei sicherlich nicht nur an unsere Zahngesundheit gedacht hat 🙂

Als das Spray bei mir ankam, war ich zugegebenermaßen etwas skeptisch (Ihr wisst ja, dass ich kein Fan von Beautyversprechen bin, die zu gut klingen, um wahr zu sein – einfach weil sie es meistens auch sind). Nach dem ersten Sprühstoß allerdings machte das Konzept allerdings dermaßen Sinn, da es auf mich die exakte Wirkung wie mein Schokoladentrick hatte. Es schmeckt wirklich ultra süß (empfohlen werden 3-5 Pumpstöße pro Anwendung, mir persönlich reichen allerdings ein bis zwei) und dem Gehirn wird dadurch augenblicklich suggeriert, dass es gerade etwas Süßes gegeben hat. Simpel, aber effektiv!

Bei mir steht es jetzt auf dem Couchtisch, wo es alle paar Abende zum Einsatz kommt, wenn ich meine cravings mal wieder eher schlecht unter Kontrolle habe. Für alle, die aber vor allem auf Reisen oder unterwegs Probleme mit Gelüsten haben, wäre es auch ein idealer Handtaschen-Begleiter. Selbstverständlich ersetzt das Spray (und auch keiner meiner Tipps oben) Disziplin und den Willen, den eigenen Zuckerkonsum zu reduzieren, es kann aber den Entzug deutlich leichter machen und vermittelt ein wenig mehr Kontrolle über das oft so unkontrollierbare Verlangen.

Was mich übrigens nachhaltig zum Umdenken gebracht hat, war die Dokumentation „That Sugar Film“, den mir Swantje mal empfohlen hat. Der Film zeigt ganz eindringlich und trotzdem humorvoll auf, in welchen Lebensmitteln eigentlich Zucker versteckt ist und was für Folgen das Ganze hat. Aber eben nicht auf eine „Zeigefinger-Hoch“ Art und Weise, sondern ehrlich, lustig und informativ.

Zucker: Die süße Sucht

Mein Fazit

Ich würde lügen, würde ich behaupten, dass es einfach wäre, seinen Zuckerkonsum zu reduzieren. Da will ich ganz ehrlich mit Euch sein!

Und Ihr müsst ihn ja auch nicht ganz weglassen, wie es viele Ernährungsberater empfehlen. Ich bin der Meinung, dass ein geschultes Bewusstsein dafür, was man da eigentlich den ganzen Tag so zu sich nimmt, schon eine ganze Menge bewegen kann. Wie Ihr wisst, zelebriere ich meinen Pizza-Freitag nach wie vor und ja, Ginger Ale & Co. stehen auch noch auf meinem Speiseplan. Trotzdem habe ich in diesem einen Jahr eine ganze Menge erreicht – und das nicht nur auf der Waage, sondern vor allem im Kopf.

Ob nun Spray, das eine Stück Schoki oder regelmäßige Mahlzeiten – was mir geholfen hat, muss nicht unbedingt das Richtige für Euch sein. Wichtig ist nur, dass Ihr Euch mit dem Thema auseinandersetzt und eine bewusste Entscheidung trefft. Der Rest geht dann ein ganze Stück leichter!

P.S.: Schaut heute mal auf meinem Insta-Feed vorbei! Dort gibt es das Anti-Zucker-Spray nämlich zu gewinnen!

In freundlicher Zusammenarbeit mit Dr. Weiler

6 Antworten zu “Volksdroge Zucker und was gegen die süße Sucht helfen kann!”

  1. Grundsätzlich bin ich für solche Themen ja immer zu haben, bis auf solche Spraygeschichten…daher auch hier meine Frage, wie genau soll das Spray beim Zuckerentzug helfen, wenn das Gehirn glaubt, es hat Zucker bekommen, dann dürften die Zuckergelüste beim Absetzen des Sprays ja wieder vermehrter auftreten. Und was enthält solch ein Spray? Es ist natürlich, erhält aber gar keine Form von Zucker? Woraus besteht es dann? ? Gäbe es da eine natürliche Pflanze, Frucht o.ä., die süß ist, aber kein Fruchtzucker und und und enthält, hätten alle Fitness-Freaks das Zeug doch schon reihenweise vermarktet. Wäre es nicht besser Gemüse oder wenn das Süßeverlangen groß ist Obst zu essen?? Zumindest natürlicher oder gesünder für den Körper ?
    Fragen über Fragen, aber das Konzept erscheint mir einfach fraglich um ehrlich zu sein ?
    Disziplin ist in meinen Augen da die gesündere Alternative…
    & ja, ich weiß, wie schwer das ist ? Ich war als Kind übergewichtig, habe ab 20 radikal Zucker & Alkohol für 1 Jahr gestrichen (& noch andere Dinge geändert), was mit der Zeit immer einfacher wurde, aber wenn man dann wieder ne Woche nachgibt, sind die Gelüste schlimmer als zuvor & es ist schwieriger wieder zurückzutreten, aber ob auch hier wieder ein im Labor zusammengemischtes Spray die Lösung ist…ich weiß nicht ?
    Trotzdem einen schönen Tag dir heute ??

    • Liebe Alina, völlig berechtigter Kommentar und auch mein erster Gedanke um ehrlich zu sein! Was allerdings wichtig ist zu sagen, ist dass es hier nicht um einen Zuckerersatzstoff geht, der ab sofort allen Lebensmitteln anstelle von Zucker beigemischt werden soll. Es geht darum das Verlangen dosiert zu stillen und zwar in der „Übergangsphase“ des Zuckerentzugs. Isst man dann natürlich weiterhin viel Zucker, hilft das Spray auch nichts, sondern ersetzt nur ein paar Heißhungerattacken. Ich selbst habe den Entzug 2-3 Wochen ganz stark gespürt (und das war vor dem Spray) und danach wurde es deutlich leichter. Alles nur mit Disziplin. Trotzdem ist es (wie bei jedem Entzug) hilfreich das Hirn ein wenig auszutricksen. Und das macht das Spray. Es schmeckt so pappensüß (nach Karamell und Vanille), dass man für eine gewisse Zeit erstmal kein Verlangen nach mehr Zucker hat. Selbstverständlich kann es aber nicht alle 5 Minuten verwendet werden 😉
      Ich verstehe deine Skepsis voll und glaube auch definitiv, dass nicht jeder sich mit dieser Art und Weise des Zuckerentzugs anfreunden kann/muss, aber mir hat es geholfen, weil ich einfach ein Gefühl der Kontrolle bekommen habe.
      Viele liebe Grüße & happy Feiertag, Karo

    • Achso: Und hier noch die Inhaltsstoffe: Plant Glycerin, Aqua, Potassium Sorbat, Aroma! Ich hoffe das beantwortet deine Frage 😉

  2. Vielen Dank für deine Antwort Karo!
    Es dient somit ein Stück weit der Linderung der Sucht, um den Entzug bzw die Entzugssymptome zu entschärfen?
    Im Grunde ist das Spray somit (vereinfacht ausgedrückt) das Nikotinpflaster des Zuckers?! ?
    Jetzt hat es KLICK gemacht.

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