Skincare-Layering: So geht die Schichtarbeit richtig

Essenzen, Seren, Booster – Inzwischen gibt es so viele unterschiedliche Produktkategorien auf dem Beautymarkt, dass ich manchmal gar nicht mehr weiß was eigentlich wann und wofür angewendet werden soll.

Essenzen, Seren, Booster – Inzwischen gibt es so viele unterschiedliche Produktkategorien auf dem Beautymarkt, dass ich manchmal gar nicht mehr weiß was eigentlich wann und wofür angewendet werden soll. Kommt das Öl über, unter oder in die Tagescreme? Ist eine Essenz eigentlich das selbe wie ein Toner? In meiner Zeit als Beautyredakteurin habe ich zwar so einiges über Wirkstoffe, Technologien und Anwendung gelernt, aber für diesen Artikel habe ich mir dann doch lieber Hilfe vom Profi geholt. Dr. Sabine Gütt, promovierte Kosmetolgin und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Reviderm, weiß ganz genau was welches Produkt kann und wie es angewendet wird. Deshalb hab ich ihr einfach mal ein paar Löcher in den Bauch gefragt – das Ergebnis lest Ihr hier…

Was ist Skincare-Layering?

Zunächst einmal: Keine Angst! Auch wenn die ideale Hautpflege aus mehreren Steps besteht, heißt das nicht, das Ihr ab sofort morgens eine Stunde länger im Bad einplanen müsst. Aber so wie auch im echten Leben lautet das Stichwort auch in Sachen Hautpflege: Teamwork. Serum, Essenz oder Tagescreme sind zwar alleine schon super, geben aber in Kombination mit den richtigen Partnern erst so richtig Gas. „Eine ideal aufeinander abgestimmte Hautpflege stellt sicher, dass die Haut in all ihren Schichten optimal versorgt wird“, erklärt die Expertin. Denn: ein Serum kann zum Beispiel in tiefere Hautschichten eindringen als eine Creme und hat daher auch eine ganz eigene Funktion. Entscheidend dabei ist allerdings, dass wir nicht einfach wild drauf los mixen, sondern verstehen lernen, welche verschiedenen Texturen es gibt, wie sie wirken und man sie perfekt aufeinander abstimmt um das maximale Pflegeergebnis zu erhalten.

Entscheidend dabei ist allerdings, dass wir nicht einfach wild drauf los mixen, sondern verstehen lernen, welche verschiedenen Texturen es gibt, wie sie wirken und man sie perfekt aufeinander abstimmt um das maximale Pflegeergebnis zu erhalten

Frau Dr. Gütt warnt sogar: „Sonst ergeht es unserer Haut wie uns selbst am Buffet – Speisen werden wild miteinander gemixt. Das Ergebnis: Übelkeit und Völlegefühl.“ Ich würde behaupten, dass ich meine Haut inzwischen ganz gut kenne und auch die Warnsignale zu erkennen weiß. Solltet Ihr aber Zweifel haben, ob Eure Produkte zueinander passen oder echte Hautproblem haben, geht Ihr immer auf Nummer sicher, wenn Ihr Euch vom Hautarzt oder einer Kosmetikerin beraten lasst.

Die Pflege-Essentials

Stress, Umweltbelastung, Ernährung, Make-up – heutzutage ist unsere Haut leider kaum noch in der Lage ihre Bedürfnisse eigenständig zu decken. Das heißt: Sie braucht Pflege und zwar die richtige. Für die Expertin unverzichtbar sind: Reinigungsprodukt, Toner, Serum, Tages- und Nachtpflege, Maske und ein Peelingprodukt. Ohne diese Grundausstattung geht also gar nichts. Ich als bekennender Skincare-Junkie und leidenschaftlicher Produkttester habe zwar noch ein paar weitere Steps auf der Liste, muss aber bei all den neuen Produkten, die ich berufsbedingt teste, höllisch aufpassen, meine Haut nicht zu irritieren.

Die richtige Reihenfolge

Egal ob es schnell gehen muss oder ob Ihr in Home-Spa-Mood seid: Die richtige Reihenfolge entscheidet darüber, ob all die tollen Produkte ihre Wirkstoffpower auch so richtig entfalten können.

Egal ob es schnell gehen muss oder ob Ihr in Home-Spa-Mood seid: Die richtige Reihenfolge entscheidet darüber, ob all die tollen Produkte ihre Wirkstoffpower auch so richtig entfalten können. Generell gilt: Angefangen wird immer mit der leichtesten Textur. Hier kommt die vom Profi abgenickte Reihenfolge: Der erste Schritt ist immer die gründliche Reinigung des Gesichts. Ob nun mit Milch, Gel oder Schaum, das ist meist eine Frage des Hauttyps und des Geschmacks. Die entfernt Talg- und Cremerückstände, Make-up und Schmutz. Danach kommt direkt der Toner (auch Tonic genannt), der die Haut nach der Reinigung wieder ins Gleichgewicht bringt und für den richtigen pH-Wert (4,8) sorgt. Weiter gehts mit einem Serum, das besonders reich an Wirkstoffen ist und tief in die Haut eindringen kann um dort ein Wirkstoffdepot zu schaffen. Nicht vergessen: die zarte Augenpartie. Die braucht besonders viel Pflege und Aufmerksamkeit. Der letzte Step der Basic-Skincare-Routine ist die Tages- oder Nachtpflege. Je nach Hautbedürfnis rät die Expertin außerdem circa zweimal pro Woche eine Maske und ein Peelinprodukt zu verwenden (meine liebsten Fruchtsäurepeelings findet Ihr hier) Die Peeling- Phase würde dann nach der Reinigung und vor dem Auftragen des Tonics erfolgen. Aber besonders nach dem Peeling: Lichtschutz nicht vergessen. Der kommt immer zum Schluss ganz „on top“.

Aber besonders nach dem Peeling: Lichtschutz nicht vergessen. Der kommt immer zum Schluss ganz „on top“

Da ich großer Fan von Gesichtsöl bin, wollte ich von Frau Dr. Gütt wissen, wann genau das denn eigentlich dran kommt. Die Antwort der Expertin: „Das Gesichtsöl ist kein Bestandteil des klassischen Hautmenüs, zumal die Haut dadurch extrem glänzt. Gesichtsöle können aufgrund ihrer Textur nicht vollständig in die Haut eindringen und ein Großteil verbleibt auf der Hautoberfläche als Schutzfilm. Zur Intensivpflege würde ich daher stets zur Verwendung eines Serums raten.“ Ich persönliche benutze Öl nur abends und lasse es über Nacht einziehen. Über das Öl sollte dann aber nichts mehr kommen, da das Produkt durch den Schutzfilm nicht mehr einziehen kann.

  1. Reinigung: z.B. „Rose Cream Cleanser“ von PIXI, um 24 €
  2. Peeling ca. 2 x pro Woche: z.B. „Doux Exfoliant Lotion de Clarté“ von CLARINS, um 35 €
  3. Toner: z.B. „Ultra Calming Mist“ von DERMALOGICA, um 45 €
  4. Maske ca. 2 x pro Woche: z.B. „Aura Manuka Honey Mask“ von ANTIPODES, um 33 €
  5. Serum: z.B. „C Antioxidant Glow Serum“ von SKIN DESIGN LONDON, um 120 € 
  6. Augenpflege: z.B. „Instant Repleneshing Eye Cream“ von MODERN NATURAL, um 89 €
  7. Gesichtsöl (abends): z.B. „Face Oil“ von RODIN, um 150 € oder Tagespflege (morgens): z.B. „OPC Cream Forte“ von REVIDERM, um 100 € (in Reviderm-Instituten erhältlich)
  8. Sonnenschutz (morgens): z.B. „Safe Block Essence Sun LSF 45“ von MISSHA, um 15 €

Und was kann ich dabei falsch machen?

Beim eigenständigen Mixen von Produkten sieht Frau Dr. Gütt viel Problempotenzial: „Nicht nur, dass man sich oftmals nicht des eigenen Hautzustandes bewusst ist und somit auch nicht weiß, was der Haut genau fehlt bzw. was diese im Idealfall braucht. Auch die Kombination der Wirkstoffe und die eventuell daraus resultierenden Hautreaktionen sind dem Laien nicht bekannt.“ Um auf Nummer sicher zu gehen, rät sie deshalb dazu, bei einer Marke zu bleiben. Da kann man sich sicher sein, dass die Inhaltsstoffe aufeinander abgestimmt sind und die Haut nicht irritiert wird. Und jetzt: Happy Layering!

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19 Antworten zu “Skincare-Layering: So geht die Schichtarbeit richtig”

    • Liebe Yanna,
      vielen Dank! Mir ging es ehrlich gesagt auch so und ich wollte unbedingt wissen, wie es denn eigentlich richtig geht 😉
      Liebst, Karo

    • Liebe Romy, vielen Dank für deine Frage! Da ist mir das Wichtigste beim Editieren doch tatsächlich durchgerutscht 😉
      Also ein Toner oder Tonic bringt den pH-Wert der Haut nach der Reinigung wieder ins Gleichgewicht. Die Essenz kommt aus dem koreanischen Beauty-Ritual und ist eine Mischung aus Serum und Toner. Sehr dünnflüssig, hochkonzentriert an Wirkstoffen und einfach ein Step mehr in der Pflegeroutine. Ich persönlich mache diesen extra Schritt, für die Basics ist er allerdings nicht notwendig. Ich hoffe ich konnte deine Frage beantworten?
      Liebe Grüße,
      Karo

  1. Hi Karo,
    Ja, fast 🙂 Danke!
    Essenz nutzt man also zwischen Toner und Serum? Wofür der Toner gut ist, hab ich verstanden. Und die Essenz? Was tut sie konkret? Das sie „pflegt“, davon gehe ich aus 😉
    Danke und Grüße!

    • Hallo Romy, also die Essenz ist einfach ein zusätzlicher Schritt, der von koreanischen Frauen in ihrer Pflegeroutine gemacht wird. Im Grunde unterscheidet sich eine Essenz kaum von einem Serum, außer, dass sie wässriger ist und schneller einzieht. Ich persönlich verwende sie immer für NOCH mehr Feuchtigkeit und kann dann mit dem Serum z.B. noch ein anderes Problem (wie ölige Haut) angehen. Ich hoffe jetzt hab ich deinen Wissensdurst stillen können? Wenn nicht, frag gerne jederzeit nach!

      Liebst,
      Karo

  2. Liebe Karo, vielen Dank für diesen Artikel. Es ist echt ein gutes Thema, gerade bei dem Wetter. Da muss man ein bisschen mehr auf die Hautpflege achten. Ich kann mir nicht aus dem Kopf streichen, was einmal meine Hautärztin sagte: „die Haut merkt sich was zuerst darauf kommt.“ Sprich, ich sollte mit der Sonnenpflege anfangen. Aber laut dieses Artikels stimmt es also nicht, oder? Ich befürchte nämlich die Zusammensetzung oder Wirkung, wenn ich auf Anthelios Fettcreme o.ä drauf Creme. Aber nur Anthelios reicht definitiv nicht. Also werde ich das so ähnlich wie oben beschrieben machen . Vielen Dank ?

    • Liebe Laetitia, vielen Dank für deinen Kommentar. Die Sonnencreme kommt tatsächlich immer als letzter Pflegeschritt dran, aber natürlich unter dem Make-up. Die hat ja primär den Job die Haut vor Sonne zu schützen, als einfach nur zu pflegen. Aber auf Nummer sicher geht man immer mit einer Tagescreme mit ausreichend LSF. Viele Grüße und einen schönen Abend dir!

  3. Vielen Dank für Deine Antwort! Ich habe heute Anthelios nach der Reinigung aufgetragen und anschließend ein beautifying oil von Tata Harper wegen der Kälte. Aber ich bin heute Abend ziemlich rot und es fühlt sich heiß an. Ich glaube die Kombination ist nicht so gut. Ich habe eben immer noch nicht Die Tagespflege gefunden, die ich brauche mit ausreichend LSF. Liebe Grüße

    • Liebe Laetitia,
      manchmal dauert es ein wenig bis man die richtigen Produkte findet. Lass dich doch in der Apotheke oder bei einer Marke, die dir gefällt einfach mal beraten. Schaden kann es ja nicht 😉
      Liebe Grüße,
      Karo

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