Beautytalk: Im Gespräch mit Kirsten von Kjaer Weis

Unter all den vielen Beauty-Brands und Produkten einen Favoriten auszuwählen, ist wahrscheinlich so schwer, wie für eine Mutter ihr Lieblingskind zu benennen. Aber ich tue es trotzdem. Für diejenigen unter Euch, die mir schon länger auf Instagram folgen, wird es nicht allzu überraschend sein, aber trotzdem jetzt nochmal ganz feierlich (Trommelwirbel): Mein absoluter all-time Beautyfavorit ist das Dänische Make-up- und Skincare-Label Kjaer Weis.

Es war eines der ersten Nischenlabels, das ich zu Beginn meiner Beautyassistenz bei der ELLE kennenlernen durfte und begleitet mich seitdem treu und stetig. Als ich 2014 als Beauty-Neuling bei der ELLE anfing, kannte ich nur die Big Player wie Chanel, Dior & Co. Auch wenn ich die Traditionsmarken nach wie vor von Herzen liebe, verbindet mich mit Kjaer Weis etwas ganz Besonderes. Ich werde nicht so schnell vergessen, wie ich das erste Produkt in den Händen hielt (es war die Mascara) und völlig geflasht von dem Gewicht der wahnsinnig hochwertigen Verpackung war. So viel Liebe zum Detail in Sachen Packaging hatte ich bis dahin nicht gesehen. Die Make-ups, Rouges. und Lip-Tints muten wie echte Schmuckstücke an. Aber das ist bei weitem nicht alles – natürlich performen sie auch. Der Lip-Tint „Lover’s Choice“ ist für mich immer noch das mit Abstand beste Dunkelrot, das ich je getestet habe. Man könnte sagen, Kjaer Weis hat meine professionelle Liebe zur Beauty und besonders zu Nischenbrands erst richtig geweckt.

Das ist nun fünf Jahre her und auch jetzt bekomme ich jedes Mal Schnappatmung wenn mein Lieblingslabel ein neues Produkt launched. Deshalb freue ich mich wahnsinnig, dass der kreative Kopf hinter all den hübschen Produkten, Gründerin Kirsten Kjaer Weis, sich die Zeit genommen hat, mir ein paar Fragen zum Label, organic Beauty und ihren persönlichen Favoriten zu beantworten…

Frollein Herr: Kirsten, du bist ja selbst Make-up-Artistin und hast auch lange in diesem Job gearbeitet. Was hat dir auf dem Beautymarkt gefehlt, dass du dein eigenes Label gründen wolltest?

Kirsten Kjaer Weis: In meinem täglichen Business fehlten mir einfach Make-up-Produkte, die komplett auf giftige oder irritierende Inhaltsstoffe verzichteten und trotzdem genauso gut performen, wie herkömmliche Produkte. Diese Marktlücke brachte mich auf die Idee eine Brand zu gründen, die komplett frei von Giftstoffen ist und trotzdem luxuriös. Also fing ich 2003 an, am Konzept zu arbeiten und 2010 kam Kjaer Weis dann endlich auf den Markt.

F.H.: Warum meinst du denn, dass es vielen großen Marken der Beautyindustrie immer noch so schwer fällt, Nachhaltigkeit und Luxus zu verbinden?

K.K W.: Ich glaube nicht, dass dieser Aspekt besonders weit oben auf deren Interessensliste steht. Das Tolle daran, sein eigenes Ding zu machen ist ja, sich genau dem zu widmen, für das man brennt – ohne sich mit Vorgesetzten darüber abstimmen zu müssen. Und ich denke, viele große Beautymarken brennen einfach nicht für das Thema Nachhaltigkeit.

F.H.: Wo und wie findest du die Inhaltsstoffe für deine Produkte?

K. K W.: Ich arbeite sehr eng mit unserem Hersteller in Italien zusammen, die ein großes Lieferantennetzwerk rund um den Globus haben. Sobald ich einen neuen Inhaltsstoff entdecke, schlage ich ihn vor und sie suchen dann den Lieferanten, der die beste Qualität bietet. Meine favorisierten Inhaltsstoffe sind derzeit Shea Butter und organische Öle. Davon gibt es so viele, dass ich mich oft gar nicht entscheiden kann.

F.H.: Die Produkte von Kjaer Weis sind ja nicht gerade günstigWas sagst du Leuten, die nicht so viel Geld für Beauty ausgeben wollen?

K. K W.: Das beste Argument ist, dass man bei Kjaer Weis zertifizierte organische Skincare in Form von Make-up bekommt. Denn während man die Make-up-Produkte trägt, bekommt die Haut alle Benefits einer Hautpflege obendrauf. Außerdem bekommt man bei uns Inhaltsstoffe der höchsten Qualität. Alle kommen aus organischem Anbau und die Bauern müssen schließlich auch für ihre Arbeit entlohnt werden. Außerdem bieten wir bei unseren Produkten ein Refill-System an. Da geht der Preis mit der Zeit deutlich runter.

F.H.: Jetzt mal unter uns – welche Kompromisse muss ich bei Naturkosmetik bezüglich der Haltbarkeit, Textur oder des Duftes in Kauf nehmen?

K. K W.: Gar keine! Es ist absolut möglich Naturkosmetik herzustellen, die herkömmlichen Produkten in nichts nachsteht. Das Schwierigste bei der Herstellung von organischer oder natürlicher Kosmetik ist es, Silikone nachzubilden. Wir benutzen keine und deshalb fühlt sich unser Lippenstift im ersten Moment etwas trockener an, als einer mit Silikonen. Durch den langanhaltenden Effekt, ist er aber viel sanfter zur Lippenhaut. Deshalb ist es uns so wichtig unseren Kundinnen klar zu machen, dass sie so keine Silikone oder Petroleum „essen“. Die Vorteile von organic Skincare müssen einfach gut erklärt werden.

F.H.: Meinst du denn, dass die Nische „Organic Beauty“ in der Zukunft den Markt erobern wird?

K. K W.: Ich denke, es wird immer Platz für beides geben. Zum Beispiel können wir uns jetzt kaum mehr vorstellen, dass es mal erlaubt war in Restaurants zu rauchen und trotzdem gibt es ja immer noch Raucher. Ich denke es wird immer Kunden geben, für die die Nachhaltigkeit kein ausschlaggebender Grund bei Beautykauf sein wird.

F.H.: Welche Produkte verwendest du denn privat? Abgesehen von Kjaer Weis natürlich.

K. K W.: May Lindstrom und Osmia Organics sind zwei meiner Favoriten. Außerdem liebe ich Karmameju. Die Dänische Skincare-Brand macht das beste Körperöl.

F.H.: Worauf können wir uns bei Kjaer Weis denn als nächstes freuen?

K. K W.: Wird werden unsere Produktpalette um ein paar Kategorien erweitern, mehr Farben auf den Markt bringen und auch mehr Hautpflegeprodukte. Außerdem kommt dieses Jahr eine neue Website und unser eigenes Magazin. So viele tolle und spannende Dinge stehen an!

Vielen Dank für deine Zeit, liebe Kirsten!

Die Produkte von Kjaer Weis könnt Ihr zum Beispiel hier kaufen.

Artikel enthält Affiliate-Links (Kauft Ihr über diese Links ein Produkt, erhalte ich eine Provision)

5 Antworten zu “Beautytalk: Im Gespräch mit Kirsten von Kjaer Weis”

Schreibe einen Kommentar zu Empties: Tried & Tested im März | Frollein Herr Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert