Routine Questions: Anaïs Eleni

Trifft man Blogger- oder Insta-Girls in der Realität, gibt es meistens nur zwei mögliche Szenarien: 1. Wow, die ist ja genauso wie auf Instagram oder 2. Wow, die ist ja gar nichts so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Dabei ist letzteres eher negativ konnotiert.

Als ich Anaïs das erste Mal live sah, dachte ich zwar genau das, allerdings so positiv, wie man es sich nur vorstellen kann. Auf ihren minimalistischen Bildern mutet Anaïs so ruhig, fast elegisch an – in Wahrheit ist sie allerdings die gute Laune pur. Mit dem breitesten Grinsen im Gesicht begrüßte sie mich voller Herzlichkeit und Wärme, wie ich sie ehrlich selten erlebt habe. Und das war der Beginn eines wortreichen und sehr, sehr lustigen Abends, den ich mit Anaïs in München, während ihrer Zeit bei Vogue und meiner ersten Gehversuche in der Selbstständigkeit verlebt habe. Seitdem treffen oder verpassen wir uns knapp auf Terminen, liken weiterhin unsere Bilder und tauschen uns via Messenger aus.

Und ich sage Euch eines: Anaïs ist eines dieser seltenen Exemplare, die man einfach mögen MUSS.

Da führt gar kein Weg dran vorbei. Sie ist nicht nur warm, freundlich und unheimlich positiv, ich persönlich bewundere sie zutiefst für Ihre Ästhetik, ihr Gespür für Mode und Materialien und ihre Art sich durch Mode und Bilder auszudrücken. Sowohl ihr Blog AnaisAnais, als auch ihr Instagram-Account sprüht nur so vor Kreativität und Leidenschaft – wenn auch auf eine eher reduzierte Art und Weise. Und genau das ist eine sagenhaft grandiose Mischung, wenn Ihr mich fragt.

Deshalb musste ich Euch Anaïs auch einfach in meinen Routine Questions vorstellen, natürlich nur für den Fall, dass Ihr sie nicht sowieso schon kennt. Macht Euch gefasst auf Fashion-Insights, Produktlieblinge und jede Menge Herzblut – alles verpackt in einem der am schönsten geschrieben Texte, den wir in dieser Rubrik je hatten. Da kommt die Redakteurin eben durch.

Also, viel Spaß mit Anaïs und ihre Antworten auf meine Routine Questions…

Hi Anaïs!

Hey, ich bin Anaïs Eleni (ja, das sind beides meine Vornamen – den nochmal doppelt so langen Nachnamen erspare ich euch an dieser Stelle lieber), ich bin 25 Jahre alt, arbeite freiberuflich als Redakteurin und Bloggerin und lebe mittlerweile seit vier Jahren in Berlin. Begonnen hat meine Karriere mit einem Praktikum bei einer PR-Agentur, gefolgt von einem Job als Social Media Editor, diversen Fotografie-Aufträgen und einem Praktikum bei VOGUE. Aktuell befinde ich mich irgendwo in der Selbstständigkeit und genieße all die spannenden Projekte, denen ich mich Tag für Tag widme.

Mode oder Beauty?

Mode ist und bleibt meine große Liebe. Ich habe es immer schon genossen, mit diversen Stilrichtungen zu experimentieren und die Mode im sonst so tristen Alltagswirrwarr als Ausdrucksmittel zu nutzen. Man mag es kaum glauben, aber: Auch ich hatte Zeiten, in denen ziemlich bunte und vor allen Dingen geblümte Leggins zu Jeansvesten das Ding waren. Mittlerweile würde ich meinen, meinen Stil in etwa gefunden zu haben – all die bunten Experimente möchte ich dennoch nicht missen. Mode soll in erster Linie ja schließlich Spaß machen!

Deine liebste Outfit-Kombi, auf die du dich immer verlassen kannst?

Ich wünschte, hier ich könnte ich Euch eine spannendere Antwort bieten als Jeans und T-Shirt. Kann ich aber leider nicht. Denn tatsächlich greife ich an stressigen Tagen schon ganz routiniert zu meiner Voyage-Jeans von Weekday, einem weißen Shirt und meinem oversized Ganni-Blazer. Zu guter Letzt schlüpfe ich noch in meine Acne Jensen Boots, schnappe mir einen großen schwarzen Shopper – et voila, mein Alltagslook ist komplett!

Ein Beautyprodukt, ohne das du nicht leben könntest?

Die wohl schwierigste Frage bisher – denn wie um alles in der Welt soll man sich hier für ein einziges Produkt entscheiden? Wenn ich gedanklich aber meinen Beauty-Schrank durchgehe und überlege, welche Produkte ich unumgänglich tagtäglich nutze, kann ich mich immerhin schon einmal – schweren Herzens – auf zwei Teile festlegen.

Nummer 1 ist der „First Light Priming Filter“ von Becca. Der eignet sich nämlich nicht nur ganz fantastisch als Primer, sondern hat mir den gesamten Sommer über auch ohne Foundation, quasi als eine Art Foundation-Ersatz, ganz wunderbar gedient. So hatte ich stets einen leichten, sehr natürlichen Glow auf der Haut – und das, ohne wirklich geschminkt zu sein.

Nummer 2 ist der Glossier „Balm Dotcom“. Sehr cliché, ich weiß. Aber Glossier ist eben nicht nur in Hinsicht Packaging king, sondern macht das mit der Lippenpflege auch ganz fantastisch. Die unschlagbare Kombi also! So ist der Balm längst zu meinem treusten Alltags-Begleiter avanciert und in jeder meiner Taschen (mindestens) einmal vorzufinden.

Online-Shopping oder Stadtbummel?

Darf ich an dieser Stelle kurz anmerken, dass ich das Prinzip Online-Shopping noch nicht so ganz durchblickt habe? Also doch, ich verstehe natürlich wie das Ganze so funktioniert. Aber vermutlich kann ich die Faszination nicht begreifen, da ich niemals etwas bestellen könnte, was ich vorher nicht angefasst und im Detail betrachtet habe. Mir sind Stoffe, Struktur und Materialien im Allgemeinen so wichtig, dass der good old Stadtbummel wohl immer meine erste Wahl bleiben wird. Außer vielleicht an Samstagen und verkaufsoffenen Sonntagen. Das ist dann aber auch die absolut einzige Ausnahme.

Wann und wie hast du deine Liebe zu Mode/Beauty entdeckt?

Das ist tatsächlich eine sehr schwierige Frage, denn: Bei mir gab es nie diesen einen Moment, der alles verändert und mir ein Mode-Bewusstsein geschaffen hat. Wenn ich mich zurückerinnere, hatte die Mode schon immer einen besonderen Stellenwert. So erinnere ich mich heute noch daran, wie ich in Kindheits- und Jugendjahren Gefühle und Stimmungen durch Kleidung kommuniziert habe. An Tagen, an denen ich mich lieber zurückziehen wollte, griff ich vorzugsweise zu Hoodie und lockerer Jeans. Wohingegen jene Tage, an denen ich mich ganz selbstsicher und vielleicht sogar ein bisschen cool fühlte, durch mein Lieblingskleid komplementiert wurden. So steht die Mode in stetigem Wechselspiel mit meiner Gefühls- und Emotionslage – auch heute noch.

Wie sieht deine Beautyroutine aus?

Ich habe kürzlich erst gelernt, dass ein Großteil der Menschheit die ausführliche morgendliche Gesichtspflege der abendlichen vorzieht, was für mich sehr verwirrend war, denn: Meine gründliche Pflegeroutine findet abends statt!

Beginnen tut das ganze Prozedere mit dem „Low Viscosity Cleaning Ester“ von NIOD.  Dieser fühlt sich zwar sehr ölig an, ist aber frei von Ölen, Wasser und Reinigungssubstanzen. Stattdessen basiert das Produkt auf isolierter Zucker- und Avocado-Ester und kann diverse Pigmentformen, welche sich in unserer tagtäglichen Kosmetik befinden, lösen. Zudem fühlt sich die Haut, dank der reichhaltigen Substanz, nach der Reinigung nicht etwa ausgetrocknet, sondern außergewöhnlich hydratisiert an – großer Pluspunkt!

Etwa drei Mal die Woche ergänze ich meine Reinigung außerdem mit dem Pixi „Glow Tonic“, welches mit 5% Glykolsäure Problem- bzw. tendenziell fettige Zonen perfekt reinigt und klärt. An allen anderen Tagen, an denen mir Säure doch etwas zu aggressiv ist, nutze ich als leichte (aber auch durchaus reinigend wirksame) Alternative den „Vital Unifier“ von Nuori. Dieser entfernt nämlich ebenso gut letzte Make-up- und Schmutzreste von Haut und Dekolleté – und versorgt die Haut außerdem mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen.

Weiter geht es mit meinem „Hydroxytyrosol-Augenelixier“ von Oliveda. Dieses massiere ich jeden Abend sanft um die Augenpartie ein. Die Wirkung? Straffend und hydratisierend. Während das Elixier langsam einwirkt (dauert in etwa eine Minute), greife ich aktuell vorzugsweise zu Gesichtsölen. Mein derzeitiger Favorit ist das „Jasmin-Öl“ von Pixi, welches mich zum einen durch seinen sehr beruhigenden Duft, aber auch aufgrund seiner mindestens ebenso beruhigenden, sowie regenerierenden Wirkung überzeugt hat. So trage ich für gewöhnlich zwei Tropfen mit der Pipette auf meine Hand auf, reibe diese einige Sekunden aneinander, sodass sich das Öl kurz erwärmt, und trage dieses im Anschluss großzügig auf Gesicht und Hals auf. Da mittlerweile auch das Augenelixier von der Haut absorbiert wurde, ergänze ich meine Pflege um die Augenpartie – last but not least – mit der Oliveda „Hydroxytyrosol-Augencreme“. So bin ich bereit für meinen nächtlichen Schönheitsschlaf.

Größtes Beautyproblem, das du gelöst hast oder nach dessen Lösung du immer noch suchst?

Tatsächlich fallen mir so spontan sogar gleich zwei Probleme ein, nach deren Lösung ich bereits seit geraumer Zeit suche.

Nummer eins sind die Kombination von Rasierklingen und meinen Beinen. Denn was mich bereits seit meinem 15. Lebensjahr begleitet, sind ziemlich nervige und unschöne rote Pusteln, die sich nach dem Rasieren auf meinen ganzen Beinen – vorzugsweise den Unterschenkeln – breitmachen. Und tatsächlich habe ich hier bereits alles Mögliche und Unmögliche versucht, aber nichts scheint so richtig zu helfen. Falls Du (oder eine*r Deiner wundervollen Leser*innen da draußen) dieses Problem womöglich schon gelöst hast: PLEASE LET ME KNOW!

Nummer Zwei ist die Suche nach dem perfekten – im besten Falle bezahlbaren – Trockenshampoo. Ich habe nämlich mittlerweile zu oft die Erfahrung gemacht, dass die Haare vielleicht für etwa zwei bis drei Stunden griffig bis ansehnlich, danach aber noch meist noch öliger als zuvor scheinen. Auch hier bin ich für alle Tipps sehr dankbar.

Lieblingsdesigner und warum?

Meine unangefochtene Nummer eins ist und bleibt Phoebe Philo mit ihrer Arbeit für Céline. Die Designs waren stets minimalistisch, sehr tragbar und und dennoch alles andere als eintönig. Jeder Entwurf hatte das gewisse Etwas. Ein Grund mehr also die letzten Tage der Céline-Ära zu nutzen und in ein paar begehrte Teile zu investieren – nicht wahr?

Größter Fehlkauf deines Lebens?

Tatsächlich kann ich mich kaum an meinen letzten Fehlkauf erinnern, da ich mittlerweile sehr selektiert einkaufe. Aber ich würde sagen, dass der gesamte Einkauf, den ich zwischen meinem 14. und 20. Lebensjahr getätigt habe, als großer Fehleinkauf zählt. Gilt das auch als Antwort? (Anmerkung der Redaktion: Wird akzeptiert)

Lieblings-Duft-Brand? Und: Holzig oder Floral?

Auf jeden Fall holzig – gerne aber mit einer leicht lieblichen Note. Meine liebsten Brands sind Le Labo („Mousse De Chene“), Diptyque („Eau Duelle“) und L’Artisan Parfumeur mit „Poivre Piquant“.

Hast du so etwas wie ein Lebensmotto? Oder ein Mantra, nach dem Du lebst?

Ich bin weder religiös noch spirituell. Aber wenn ich an etwas glaube, dann ist es Karma. So lebe ich ganz getreu dem Motto „What goes around, comes around“. Zum einen, da ich tatsächlich überzeugt davon bin, dass alles irgendwann auf einen zurückkommt. Und zum anderen, da es schlussendlich doch nichts anderes bedeutet als „Behandle Deine Mitmenschen mit Liebe und Respekt“ – und das sollte, meiner Meinung nach, doch eigentlich das Mantra eines jeden Menschen sein.

Deine liebsten Insta-Girls?

Amanda Shadforth, Sophia Roe, Oumayma Boumeshouli, Eleonora Carisi, Funda Christophersen, Johanna Ankelhed– and the list goes on!

Danke, liebste Anaïs!

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