Routine Questions: Veronika Haslinger aka Stilblut

Veronika ist Glow.

Veronika ist Glow. Das steht fest. Ich kenne niemanden – also wirklich niemanden, bei dem selbst Schweiß aussieht, als sei er mit Pinsel und Highlighter kunstvoll gekonnt auf Stirn und Oberlippe platziert worden. Das kann eben nur Veronika Haslinger aka Stilblut, die ich Euch heute in meinen Routine Questions vorstellen möchte.

Folgen tun Veronika und ich uns schon eine ganze Weile, aber kennengelernt haben wir uns erst vor ein paar Monaten auf einem Münchner Flohmarkt, bei dem sie mir einen Pulli abkaufte. Als sie leise und freundlich nach dem Preis fragte, dachte ich mir nur „Moment mal. Diese Augenbrauen kenne ich doch!“ Und ja, sie war es wirklich. Und in der Realität mindestens genauso zart und schön, wie sie auf ihren Bildern wirkt. Veronika ist in meinen Augen eines dieser feenhaften Mädchen, die alles was sie tun mit unheimlich viel Grazie machen. Sie ist weder laut, noch aufdringlich und trotzdem immer präsent. Genau wie ihre Bilder. Denn wenn Ihr Euch in Insta-Beautykreisen bewegt, kennt Ihr ihren Account sicherlich bereits. Stimmungsvolle Stillleben, Masken-Selfies und die schönsten Swatches, die ich kenne. Aber Veronika lässt nicht nur alles wunderschön aussehen, sondern hat auch jede Menge Beautywissen auf Lager, bei dem ich mich manchmal verschämt unter der Bettdecke verkriechen möchte.

Von Texturen über Inhaltsstoffe bis zu allem, was man über Green Beauty so wissen kann – Veronika weiß es. Und genau deshalb hat sich wohl auch die liebe Swantje kürzlich Veronika und all ihr Know-How an Bord geholt. Jetzt schreibt sie als Contributor für einen meiner liebsten Beauty-Blogs und ich sehe Veronika inzwischen immer öfter auf Presseterminen (Danke Swantje an dieser Stelle). Dann gibt es Pläuschchen über Brands und Produkte und gerne nimmt sie mich auch mal mit unter ihren Regenschirm, denn komischerweise gießt es gerne in Strömen wenn wir beiden uns begegnen. Ach, ich komme wirklich ins Schwärmen, wenn ich über Veronika rede – aber überzeugt Euch lieber selbst. Hier kommen Veronikas Antworten auf meine Fragen (macht Euch schon mal gefasst auf gefühlte 100000 Produkte).

Peeps, meet Veronika!

Hi Veronika!

Ich bin Veronika, 34 Jahre alt (Anmerkung der Redaktion: WHAT?), Redakteurin & Lektorin, seit über 10 Jahren in München. Geboren bin ich in Lindau am Bodensee und aufgewachsen auf einem tier- und pflanzenreichen Hof im gemäßigten und eher zahmen Allgäu.

Mode oder Beauty?

Beauty, dicht gefolgt von Mode. Das gehört für mich zusammen, beides trägt dazu bei, dass ich mich wohler in meiner Haut fühle und beides macht mir riesigen Spaß. Wobei ich bei Mode sicher mehr ins Klo gegriffen habe, als bei Beauty. Und bei Beauty wiederum mehr Hintergrundwissen habe was Inhaltsstoffe, Wirkungsweise, Herkunft etc. angeht. Bei Mode muss es vor allem eines sein: Second Hand und bequem, letzteres ist ganz wichtig, vor allem bei Schuhen.

Deine liebste Outfit-Kombi, auf die du dich immer verlassen kannst?

Eine meiner Levis 501, dazu Stiefeletten, Blazer mit Vichy-Karos oder anderen Karos und darunter wahlweise nach Jahreszeit ein braunes Shirt, eine weiße Bluse oder einen Kaschmir-Kuschelpulli – letztere werden ausschließlich preloved gekauft. Dazu ein kleines Seidentuch, meine liebste Goldkette von Missoma und eine Tasche von A.P.C, Goldpfeil (vintage) oder Céline & Gucci beide (second hand). Wenn die Sonne netterweise scheint: Mein liebster Flohmarktfund dieses Jahr, von einer unglaublich netten Münchnerin mit dem tollsten Pixie Cut – eine Bottega Veneta Sonnenbrille, leicht cat eye geschnitten und wie für mich gemacht.

Ein Beautyprodukt, ohne das du nicht leben könntest?

Wirklich schwer, sich da auf eines festzulegen ui ui ui. Aber wenn ich jetzt das klassische Inselszenario nehme und was ich da einpacken würde, dann wären es einmal bei Make-up meine „Light Wonder Foundation“ von Charlotte Tilbury, die hat immerhin auch noch einen LSF 15 – und das ist schließlich besser als gar nix. In Sachen Pflege wäre es meine Lippenpflege von Twelve Beauty. Der praktische Roll-On enthält unter anderem Hyaluron und lässt sich notfalls auch als Augenpflege verwenden.

Wirklich schwer, sich da auf eines festzulegen ui ui ui. Aber wenn ich jetzt das klassische Inselszenario nehme und was ich da einpacken würde, dann wären es einmal bei Make-up meine „Light Wonder Foundation“ von Charlotte Tilbury, die hat immerhin auch noch einen LSF 15 – und das ist schließlich besser als gar nix. In Sachen Pflege wäre es meine Lippenpflege von Twelve Beauty. Der praktische Roll-On enthält unter anderem Hyaluron und lässt sich notfalls auch als Augenpflege verwenden.

Online-Shopping oder Stadtbummel?

Mittlerweile ganz klar überwiegend offline Shopping! Aber nicht in der Stadt, sondern auf Flohmärkte und in Second-Hand-Läden. Früher habe ich viel online bei Kleiderkreisel gekauft, aber das hat sich mittlerweile im Vergleich zu den Anfangszeiten stark geändert – leider nicht zum Guten. Außerdem gibt es in München die besten Flohmärkte, vor allem die Nachtflohmärkte, aber auch die Hofflohmärkte, die regelmäßig stattfinden. Und es geht nichts über das Gefühl, erfolgreich einen Second-Hand-Schatz zu erstöbern und dabei noch mit der Verkäuferin einen netten Plausch zu halten.

Wann und wie hast du deine Liebe zu Mode/Beauty entdeckt?

Was Mode angeht war ich schon immer ein großer Second-Hand-Fan und habe außerdem sämtliche alten Kleidungsstücke (hello 70ties) von meiner Mutter getragen, die ich auf unserem Dachboden noch ausgraben konnte. Unter anderem eine schwarze Samthose mit Schlag – die habe ich praktisch täglich so lange angehabt, bis die Hose lauter kahle Flecken hatte. Beauty kam viel viel später – erst mit ungefähr Mitte 20. Dann aber gleich Hand in Hand mit Skincare. Dafür war und ist es aber auch die ganz große Liebe, vor allem was Green Beauty betrifft.

Wie sieht deine Beautyroutine aus?

Morgens gibt es erstmal eine Portion eiskaltes Wasser ist Gesicht. Danach trockne ich mich gründlich ab und verwende (je nachdem worauf ich bzw. meine Haut Lust hat) ein bis zwei Schichten des „Deep Rich Toner“ von Whamisa. Dann ein Serum und/oder Öl, z.B. das „Vitamin C Serum“ von Naturmädchen – der Preis ist super fair und es enthält neben Vitamn C auch noch nieder- und hochmolekulare Hyaluronsäure. Wenn es eine sehr kurze Nacht war, gibt es eine extra Zuwendung in Form einer Sheet Maske oder einer Ampulle. Die „Illuminating Ampoules“ von Royal Fern sind der absolute Kracher. Teuer zwar, aber eine Ampulle reicht auch für mindestens drei Anwendungen.

Gesichtsöle zählen zu meinen liebsten Produkten, demensprechend viele habe ich. Kahina, Pai, Merme Berlin, Alex Carro, das „Vega Illuminating Oil“ von Botany Blend – es gibt so viele tolle Öle. Wenn ich etwas Zeit habe, arbeite ich Öle und Seren gerne mit einem Face Roller aus Rosenquartz oder Jade ein, über die zusätzliche Gesichtsmassage freut sich meine Haut sehr.

Zuletzt eine Gesichtscreme von Alex Carro oder ganz neu entdeckt von The Botanical die „Facial Cream“. Die sind sich beide sehr ähnlich, aber die von The Botanical ist wesentlich günstiger und ich liebe den frischen „grünen“ Geruch. Außerdem: Made in Germany.

Jetzt ein leichter Primer mit subtilem Glow-Effekt (z.B. „Wonder Glow“ von Charlotte Tilbury oder der Primer von Juice Beauty (organic) oder der Becca „Backlight Primer“). Darüber die „Light Wonder Foundation“, Cremerouge von RMS Beauty, Ilia oder Kjaer Weis oder Puderrouge von Baims Beauty oder Miild Beauty (alles organic).

Für das gewisse Extra-Highlight kommt dann noch einer der RMS Luminizer, der Nude by Nature „Highlighting Stick“ oder von Miild Beauty der „Mineral Highlighter“ zum Einsatz. Mascara verwende ich nur manchmal, aber dann von Ilia Beauty oder Kjaer Weis.

Haartechnisch passiert bei mir nicht viel. Ich föhne nur ganz selten, auf ein Glätteisen möchte ich aber nicht verzichten. Da habe ich jetzt ein richig gutes gefunden – und zwar von Cloud Nine. Ansonsten verwende ich fast nur noch Produkte von der Organic Brand Rahua. Das „Finishing Treatment“ gebe ich in die noch feuchten Haare und/oder glätte damit den Frizz. Das Haarwachs, dass neue „Legendary Amazon Oil“ oder das „Voluminous Spray“ ohne Alkohol – alle perfekt für meine feinen Haare, damit habe ich keine Angst mehr vor stringy hair aka strähniges Haar, yay!

Am Abend verwende ich Mizellenwasser zum Abschminken. Entweder den Klassiker von Bioderma oder das sehr günstige Organic Produkt von Terra Naturi (gibt es bei Müller Markt). Dann noch mal einen Cleanser, entweder von Oskia oder Alex Carro. Beide sind Cleansing Gele, die man wunderbar ins Gesicht einmassieren kann und dann mit einem warmen Waschlappen abnimmt. Die Tücher von Aurelia Skincare sind meine liebsten.

Jetzt noch ein Face Mist (z.B. von Amly Botanicals „Silver Sleep“, von May Lindstrom (Luxus pur) oder von Merme Berlin. Dann noch ein Serum (von Muti oder Twelve Beauty). Als Fan von Nischen-Brands kann ich die Seren von Naturmädchen, Lioba und Nectar Organics nur empfehlen – wenige, cleane Inhaltsstoffe, ideal für sensible Haut und alle made in Germany. Zum Abschluss dann wieder Gesichtscreme und noch etwas Öl in die Brauen (Argan oder ein selbstgemischtes mit Rizinusöl, Rosmarinöl und Vitamin E) oder von Cilamour das Brauenserum. Nach der Dusche ein Bodyoil in die feuchte Haut massieren und wenn ich es nicht vergesse, den tollen Organic Self Tan von Luna Bronze, der riecht fein und bräunt ganz subtil.

Größtes Beautyproblem, das du gelöst hast oder nach dessen Lösung du immer noch suchst?

Eine schlafarme Nacht, das Gesicht erzählt die Geschichte von Kampf mit dem Kissen. Tiefe Furchen ziehen sich über die linke oder rechte Gesichtshälfte. Und sie sind gekommen um mindestens die nächsten Stunden zu bleiben. Schlecht, wenn man das Haus verlassen möchte bzw. muss. Meine bisher beste Lösung: Sheet Masken (straigt from the fridge) und Face Roller (Jade oder Rosenquarz) ebenfalls straight from the Kühlschrank. Maske drauf und dann 5 Minuten rollen – zack, das Gesicht ist entfurcht und auch insgesamt frischer!

Lieblingsdesigner und warum?

Schwierig, da ich so viel Second Hand kaufe, gibt es da nicht den einen. Aber mir gefallen die Sachen von Joseph sehr gut. Die Farben (#neutrals), Schnitte (klassisch & clean, lange Ärmel!) und Materialien sind genau meins. Auch auf meiner Favoritenliste: Jil Sander Vintage – so gute Qualität, so zeitlose Schnitte, vor allem die Wintermäntel aus Wolle und Kaschmir. Mes Demoiselles haben die schönsten fließenden Kimonos und Edel-Hippie-Teile aus Seide und Baumwolle – teuer, aber die Qualität ist top.

Schwierig, da ich so viel Second Hand kaufe, gibt es da nicht den einen. Aber mir gefallen die Sachen von Joseph sehr gut. Die Farben (#neutrals), Schnitte (klassisch & clean, lange Ärmel!) und Materialien sind genau meins. Auch auf meiner Favoritenliste: Jil Sander Vintage – so gute Qualität, so zeitlose Schnitte, vor allem die Wintermäntel aus Wolle und Kaschmir. Mes Demoiselles haben die schönsten fließenden Kimonos und Edel-Hippie-Teile aus Seide und Baumwolle – teuer, aber die Qualität ist top.

Größter Fehlkauf deines Lebens?

Es gibt sicher einige, aber am deutlichsten ist mir ein Pullover von Carven im Gedächtnis geblieben. Auf einem Nachflohmarkt für unglaubliche 100 Euro gekauft (das ist wahnsinnig viel für offline Second Hand), aber er war neu und ich dachte, den würde ich ewig tragen. Ein wunderbar weicher Kuschelpulli in Beige. Tja, das vermeintliche Beige entpuppte sich im Tageslicht als gruseliger ausgebleichter Apricotton, der vermutlich niemandem steht. Großer Fail, das tat richtig weh. Also immer auf das Licht achten! Das habe ich daraus gelernt oder notfalls mit der Stirnlampe auf Nachtflohmärkte gehen.

Lieblings-Duft-Brand? Und: Holzig oder Floral?

Holzig, ganz klar. Am liebsten eher herbe Unisex-Düfte. Abel und Walden sind meine momentan liebsten Brands (beide organic). Und ich habe gerade richtig Lust, noch mehr zu entdecken.

Hast du so etwas wie ein Lebensmotto? Oder ein Mantra, nach dem Du lebst?

Ich tendiere dazu mich zu einzuigeln. Wäre ich ein Tier, dann vermutlich irgendein Höhlentier, das nur rauskommt um nach Futter zu suchen und sich dann wieder ganz schnell vom Acker macht. Und ich nehme mir Sachen sehr schnell und viel zu stark zu Herzen, demensprechend schwer fällt es mir, aus meiner Komfortzone zu kommen und auch mal etwas zu riskieren. Mir haben die Texte von Brene Brown sehr geholfen bzw. helfen mir immer noch, wie z.B.der hier:

“There is no option. If you want to be brave and show up in your life, you’re going to fail. You’re going to stumble. You’re going to fall. It’s part of showing up.”

oder der:

“I think being vulnerable feels dangerous, and I think it feels scary, and I think it is terrifying. But I don’t think it’s as dangerous, scary, or terrifying as getting to the end of our lives and wondering, what if I would have shown up.”

Man stelle sich vor, wie ich innerlich frenetisch dazu klatsche 🙂

Deine liebsten Insta-Girls?

Carys von Thestyleeditorials (toller Stil, wunderbare Farben und ich liebe ihre Stories) – intelligent, selbstironisch und #Foodporn vom Feinsten. Dann natürlich The Original Copy – das ist keine Schleichwerbung! Swantjes Stories sind einfach die besten, besonders ihre GRWM. Ohuprettythings hat die schönsten Beautystilleben und generell einen tollen Stil. Violette_fr: Die perfekte Mischung aus Beauty, Ästhetik und Kunst. Und Frollein Herr – ja, ist so! Es gibt in München nie-man-den, der so einen coolen und auch mal etwas ausgefalleneren Style hat und trotzdem ist es nie nicht too much oder untragbar! (Die Redaktion bedankt sich für dieses Kompliment 😉

Danke, liebste Veronika!

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5 Antworten zu “Routine Questions: Veronika Haslinger aka Stilblut”

  1. Das ist ein wundervoll hilfreiches Interview. Danke dafür.
    Die Bilder sind sooo schön, genau wie die Frau vor der Kamera.
    Ich werde (Mal wieder) einiges Nachkaufen!

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