Powder Room Talk Volume 7: Anti-Pickel-Patches im Test – funktionieren sie wirklich?

Pickel Patches: Was können sie wirklich?

Beauty-Patches gibt es inzwischen wie Sand am Meer: Gegen Falten oder Augenringe, fürs Dekolleté, die Stirn und sogar für die Ohrläppchen (ja, ernsthaft)!

Ich persönlich bin ja bekennender Fan und liebe es kleinere Problem-Areale mit einer Extraportion Pflege zu besänftigen, ohne gleich das ganze Gesicht mit zu viel Pflege zu bombardieren (Hello again PoD). Einer ganz speziellen Kategorie der Beauty-Patches stand ich allerdings von Beginn an mehr als skeptisch gegenüber: Den Anti-Pickel-Patches. Ein Sticker, der Unreinheiten, Pickel und Entzündungen verschwinden lässt – und das quasi über Nacht. Klingt für mich nach maßloser Übertreibung, viel zu gut um wahr zu sein und nach cleverem Marketing, das mit einem der wohl belastendsten Beautyprobleme ever spielt. Denn wir wissen doch alle, wie unfassbar leicht es diese kleinen Störenfriede haben uns die Laune mal so richtig zu verhageln. Und mit dieser Skepsis bin ich Gott sei Dank nicht alleine, denn auch meine liebe Freundin und Beauty-Kollegin Swantje von The Original Copy kauft hier natürlich nicht die Katze im Sack! Deshalb haben wir uns mal wieder zu einem kleinen Beauty-Test zusammengefunden und stellen uns heute (wie immer ganz unabhängig voneinander) die Frage:

Was können Anti-Pickel-Patches wirklich?

Karo sagt…

Als bekennender Kontrollfreak sind Pickel und tiefliegende Entzündungen für mich ein ganz besonderer Graus. Denn obwohl ich natürlich ganz genau weiß, dass es das Beste wäre, den Störenfried einfach in Ruhe zu lassen und 1,2,3 Tage Geduld aufzubringen, kann ich nicht anders, als den Pickel du jour abzutasten, akribisch zu beobachten, zu mutmaßen wie er sich wohl entwickeln wird und dann und wann auch mal Hand anzulegen. I know – alle Dermatologen meines Vertrauens werden jetzt hörbar mit den Augen rollen, aber hey – ich bin auch nur ein Mensch.

Zum Glück aber gibt es ein paar Helferlein, die sich in den vergangenen Jahren mehr als bewährt haben (mehr dazu hier) und die ich bei Bedarf als Unterstützung heranziehen kann. Dennoch klingt es natürlich mehr als verlockend, ein noch besseres, noch effektiveres und noch sanfteres Produkt zur Hand zu haben, das dem nervigen Pickel den Garaus macht. Ganz neu und sehr gehyped sind deshalb wohl auch die Anti-Pickel-Patches, die inzwischen von zahlreichen Herstellern in den unterschiedlichsten Preiskategorien angeboten werden.

To be honest: Die meisten Produkt-News haben mich eher kalt gelassen. Zu unglaubwürdig, zu „günstig“ oder zu wenig vertrauenswürdig schienen mir Hersteller und Produkt. Als ich dann aber vor ein paar Wochen im Newsletter von Niche Beauty von der neuen Brand Zitsticka las, hat meine Neugierde dann schlussendlich doch noch gewonnen und ich rang mich zu einem Selbsttest durch.

Anti-Pickel-Patch von Zit Sticka

„Killa“ von ZITSTICKA, 8 Stück um 29 €

Wie funktioniert das Ani-Pickel-Patch?

Dieses spezielle Produkt besteht aus zwei Steps. Zunächst wird die betroffene Stelle mit einem Mini-Reinigungstuch behandelt, das mit Alkohol, Teebaumöl und Salicylsäure desinfizierend, beruhigend und antiseptisch wirkt. Was die Hygiene betrifft, gibt es also schon mal 100 Punkte, denn egal wann und wie Ihr an eine Unreinheit rangeht, sollte die Desinfektion immer an erster Stelle stehen, da Ihr die sowieso schon entzündete Partie sonst noch zusätzlich verunreinigt.

Als nächstes kommt dann das Patch dran, das aus Hyaluronsäure, Sylicylsäure und Niancinamid besteht und mit selbstauflösenden kleinen Mikronadeln gespickt ist, die die Wirkstoffe tatsächlich in die Haut bringen wollen, statt nutzlos auf der Hautoberfläche aufzuliegen. Soweit so gut. Beim Aufkleben piksen die Mininadeln tatsächlich ein bisschen, aber auf einer Schmerzskala von 1-10 liegen wir hier höchsten bei einer 0,5.

Der Test startet am Kinn, wo ich seit ein paar Stunden einen schmerzhaften Pickel aufblühen spüre. Das Patch lasse ich über Nacht drauf und es fällt weder ab, noch stört es. Am nächsten Morgen dann die Überraschung: Der Pickel ist nicht „ausgebrochen“ und auch der Schmerz ist deutlich weniger geworden. Ein, zwei Tage später erst fällt mir dann auf, dass aus dem Pickel gar kein Pickel geworden ist, sondern sich die schmerzhafte Unterlagerung nach der Behandlung mit dem Patch wunderbarerweise entschieden zu haben scheint, einfach wieder den Rückzug anzutreten. Zufall? Glück? Ich weiß es nicht, aber ich bin angefixt.

Denn nicht nur, dass die Entzündung weg ist, auch die Hautoberfläche ist null gereizt oder schuppig, wie ich es von den meisten Anti-Pickel-Produkten kenne, die ein wenig schärfer sind und so trockene Partien zurückbleiben. „Ha!“ – denke ich mir. „Jetzt bekommt das Patch mal eine echt schwierige Aufgabe.“ Denn seit ungelogen fast drei Monaten habe ich eine tiefliegende Entzündung am Kinn, bei der selbst mein Dermatologe erschrocken fragte, was DAS denn sei. Nach 14 Tagen Schmerz, einem riesigen Hubbel und jeder Menge Concealer entwickelte sich die Entzündung zwar zurück, ist aber seitdem nicht komplett verschwunden und ich ärgere mich nun seit Wochen mit einem kleinen Knoten unter der Haut rum. Alles Drücken oder Jammern half an dieser Stelle leider gar nichts, da die Entzündung in einer so tiefen Hautschicht zu liegen schien, das ich mit den herkömmlichen Mittelchen nicht weiterkam. Ich habe also zunächst meinen Frieden mit diesem Untermieter gemacht und darauf gebaut, dass er ja irgendwann verschwinden MUSS.

Also wieso nicht mal das Patch versuchen?

Auch wenn ich mir hier tatsächlich nicht viel Hoffnung gemacht habe, kann ein Versuch ja nicht schaden. Und tatsächlich. Nachdem ich das Patch jede zweite Nacht über eine Woche verwendet habe, ist die Entzündung deutlich geschrumpft. Sie ist nicht weg, da will ich ganz ehrlich sein, aber dieses Ergebnis ist deutlich mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte und mehr, als bei allen anderen Behandlungen herausgekommen ist. Deshalb komme ich jetzt nach zugegebenermaßen sehr langen Rede (endlich) zu meinem Fazit…

Wieso zur Hölle habe ich das nicht schon früher probiert?

Ich bin ab heute ganz offiziell Riesen Fan von Zitsticka und werde mir demnächst eine zweite Packung bestellen. Die Handhabung ist easy, hygienisch und tut nicht weh, das Ergebnis für meine Begriffe so gut wie es realistisch nur möglich ist und der Preispunkt für die Performance absolut gerechtfertigt. Ich bin mir zwar sicher, dass es auch Pickel geben wird, bei denen selbst dieses Zeug keine Chance hat, aber bisher hat es mich zu 100% überzeugt und ich kann mit reinem Gewissen die Note 1 mit Sternchen vergeben. Wie es mit anderen Produkten und Herstellern aussieht, muss ich selbst noch testen, aber dazu hat Swantje sicher ein bisschen was zu sagen…

Swantje sagt…

Patches, die das Dekolleté straffen. Patches, die die Zornesfalte wegbügeln. Patches, die Augenringe wegplustern. Und Patches, die Pickel wegzaubern. Während ich die ersten drei Varianten in den vergangenen Jahren bereits getestet habe, so haben die Anti-Pickel-Patches ihren Weg erst vor kurzem in mein Bad und vor allem auch in meinen Gebrauch gefunden. Es war auch genau zur richtigen Zeit, denn dank Hormonchaos und fehlendem Vitamin D sprießten hier und da ordentliche Ungetüme aus meiner Haut, die – dank fehlender Sonne und somit auch fehlendem, soften Tan – besonders schön kontraststark zur Geltung kamen. Herrlich, so ein riesen großer, rot leuchtender Pustelpickel mitten im Gesicht.

Einen Tag vor einer prestigeträchtigen Pressereise. Was also tun?

Fest steht natürlich, das muss hier der Vollständigkeit halber einfach erwähnt werden, dass dieser Pickel niemals solche Ausmaße angenommen hätte, hätte ich einfach meine Finger davon gelassen. Da ich die Kunst der Selbstbeherrschung in diesem Bereich aber noch nie und zu 99%iger Sicherheit auch in Zukunft nicht beherrschen werde, werden mich diese Ausuferungen von Hautunreinheiten auch weiterhin begleiten. Und damit bin ich eigentlich auch fein, wenn sie nicht so lange brauchen würden, um sich wieder vom Acker zu machen. Teils brauchen sie drei Tage, teils parken sie ihren knallroten Hintern eine ganze Woche in meinem Gesicht. Frechheit.

Bis dato gab es dafür ein paar handelsübliche Lösungen. Die erste Möglichkeit war Mario Badescu’s Wunder-‚Drying Lotion‘ (ca. 16 €), die den Pickel mit Salicylsäure austrocknet. Hat ehrlicherweise mal besser, mal weniger gut funktioniert. Eine weitere Option war den roten, auch oft angeschwollenen Bereich einfach mit jeder Menge Concealer bis zur Unkenntlichkeit zuzuspachteln. Auch hier gilt: klappt mal so, mal so, kommt ganz auf das Objekt an. Und dann wäre das noch Variante N°3: zuhause verschanzen und Insta-Stories vermeiden, bis man das Ding ausgesessen hat.

Aber ich sagte ja nicht umsonst bis dato, denn dann kamen die Anti-Pickel-Patches.

Anti-Pickel-Patches im Test

Ich habe zwei Produkte zuhause (und Gott sie Dank also auch gleich zur Hand gehabt): die Low-Budget Variante waren die ‚Pore Balance Blemish Rescue Stickers‘ aus der Alex Steinherr x Primark Skincare Collection (ca. 3 €, gibt’s nur offline in Primark Filialen) und die etwas gehobenere Version, die ‚Pimple Patches‘ von APRICOT (ca. 11 €, via Amazon).Die Primark Patches wirken mit Teebaumöl und Salicylsäure, die Apricot-Version mit Hydrokolloid. Alles Wirkstoffe, die entzündungshemmend wirken oder die Wundheilung unterstützen. Beide sind mir eher zufällig in die Hände gefallen, soll heißen: ich habe nicht aktiv nach solchen Produkten gesucht. Aber als ich dann doch verzweifelt, auf der Suche nach einem Wundermittel, in meinem Badezimmerschrank gewühlt habe, fielen sie mir glücklicherweise letzten Herbst in die Hände. Wahrscheinlich hatte ich sie irgendwann in weiser Vorahnung dort platziert, um mich selbst aufzufangen. Good job, denn sie leisteten volle Arbeit – und zwar beide. Ich kann nämlich gar nicht sagen welches Produkt effektiver war, da ich mich selbst ungewollt einem Placebo-Test unterzogen habe. Packt man die Folien mit den aufgeklebten Stickern aka Anti-Pickel-Patches nämlich aus, weiß man nicht mehr welches Label dahinter steckt. Denn am Ende sind es einfach nur Folien mit transparenten Stickern, that’s it. Somit habe ich mal das eine, mal das andere verwendet und kann am Ende nur sagen: beide waren ultra effektiv.

Wo Pickel abends noch erhoben und rot leuchtend auf der Haut saßen, war am nächsten Morgen eine geglättete, entrötete Stelle, deren Entzündung massiv zurück gegangen war.

So würde ich übrigens auch immer eine Anwendung empfehlen: abschminken, Gesicht gründlich reinigen und Patch auf die gewünschte – oder sagen wir eherbedürftige – Stelle. Morgens vorsichtig ablösen und mit ein wenig Concealer abdecken. Schneller und ‚gesünder‘ werdet ihr Pickel meiner Erfahrung nach nicht los. Anti-Pickel-Patches wirken also definitiv! Ach ja, und wenn ich mich für eine Variante entscheiden müsste, dann wäre das auf jeden Fall das Apricot Produkt, denn darin sind 72 Sticker verschiedener Größen enthalten und ihr ordert easy breezy über Amazon. Aktuell ist noch genügend Bestand auf Lager – ihr könnt also direkt bestellen, wenn ihr merkt, da schleicht sich ein Ungetüm in euer schönes Gesicht.

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